Schweizer Politiker

Dieser Mann will uns Vorarlberg wegnehmen

Teilen

„Wir haben dieselbe Sprache, eine ähnliche Kultur“, so der Schweizer Politiker Sailer.

Zumindest vor genau 100 Jahren seien die Vorarlberger ganz wild darauf gewesen, ein Teil der Schweiz zu werden, sagt Martin Sailer, Abgeordneter der Schweizer Sozialdemokraten, zu ÖSTERREICH (siehe rechts). 81 Prozent haben sich am 11. Mai 1919 in einer Volksabstimmung für den Austritt aus Österreich ausgesprochen.

Berichte über dieses Jubiläum brachten den Politiker nun auf die absurde Idee, abermals laut über einen Zusammenschluss zwischen Vorarlberg und der Schweiz nachzudenken.

Laut Sailer könnte Vorarlberg zum 27. Kanton der Schweiz werden. Das Bundesland würde dann „St. Gallen-Vorarlberg“ heißen. Politiker Sailer, der als Privatmann ein kleines Regionaltheater betreibt, reichte deshalb im Parlament in St. Gallen eine Anfrage ein: „Ich will wissen, was die Landesregierung St. Gallen von einem Zusammenschluss hält.“

Man müsse als Politiker öfter groß denken, sagt er. Auch seien die Vorarlberger den Menschen im St. Galler Rheintal punkto Mentalität deutlich näher als etwa Wien. Jetzt wartet er darauf, wie die Politiker auf beiden Seiten auf seinen Vorschlag reagieren werden.

Antwort auf diese „Spinnerei“ gibt es auf Schweizer Seite bisher keine.

Kantonsrat Sailer: "Wir haben dieselbe Sprache, ähnliche Kultur"

ÖSTERREICH: Wieso wollen Sie uns Vorarlberg wegnehmen?

Martin Sailer: Ich will niemandem etwas wegnehmen, sondern eine Diskussion darüber auslösen, wie die Schweiz und Vorarlberg über einen Zusammenschluss denken. Schließlich hat es ja vor genau 100 Jahren in Vorarlberg eine Volksabstimmung gegeben und damals stimmten 81 Prozent für eine Angliederung an die Schweiz.

ÖSTERREICH: Wieso wollen Sie die Anschluss-Diskussion?

Sailer: Ich will niemanden annektieren, aber wir haben dieselbe Sprache, eine ähnliche Kultur. Es ist nicht verboten, groß zu denken.

ÖSTERREICH: Hat sich von Vorarlberger Seite schon wer gemeldet bei Ihnen?

Sailer: Nein, noch nicht.

 

Karl Wendl

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.