Zoff mit den USA

Endet G-7-Gipfel ohne Abschlusserklärung?

Teilen

Merkel will lieber keine Gipfelerklärung als Rückschritt bei G-7.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hält es für möglich, dass der G-7-Gipfel wegen der Streitigkeiten mit den USA ohne eine gemeinsame Abschlusserklärung endet. Man habe eine Reihe von Meinungsunterschieden, sagte Merkel am Freitag am Rande der Beratungen im kanadischen La Malbaie.

Deswegen könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, ob es zu einem gemeinsamen Kommuniqué kommen oder ob es nur Zusammenfassungen des Gastgebers geben werde. "Es ist aus meiner Sicht jedenfalls wichtig, dass wir hinter die Vereinbarungen, die wir auch im vergangenen Jahr getroffen haben, nicht zurückfallen", sagte Merkel.

Meinungsverschiedenheiten

Als Beispiele für Meinungsverschiedenheiten nannte die Kanzlerin die Handels- und Klimapolitik von US-Präsident Donald Trump. Er hatte zuletzt ein Rückzug der USA aus dem Pariser Klimaabkommen angekündigt und Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte eingeführt.

Als Zeichen für ein Ende des G-7-Formats wollte Merkel eine Abschlusserklärung ohne die Unterschrift Trumps aber nicht verstanden wissen. "Ich glaube, dass das ein Zeichen der Ehrlichkeit auch wäre, dass wir bei offener Diskussionskultur nicht in allen Fragen uns einigen konnten", sagte Merkel. "Einfach Meinungsverschiedenheiten zuzukleistern, ist auch nicht gut. Deshalb würde ich sagen, ist es ehrlicher, die Meinungsverschiedenheiten zu benennen und an ihrer Überwindung weiter mitzuarbeiten, als jetzt so zu tun, als ob alles in Ordnung wäre."
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.