Für einen Agrarbericht zur Befriedung der Bauernproteste hat die EU-Kommission von Ursula von der Leyen eine hohe Vergütung an den früheren Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Peter Strohschneider, gezahlt.
Kommissionssprecher bestätigten am Donnerstag in Brüssel einen Bericht des Internetportals "Politico". Demnach erhielt Strohschneider für den Anfang September vorgelegten Strategiebericht rund 150.000 Euro.
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Kommissionssprecherin Arianna Podesta begründete die hohe Summe mit der "umfangreichen Erfahrung" Strohschneiders und der "spezifischen Aufgabe, die äußerst anspruchsvoll war". Nach Bauernprotesten in Deutschland, Frankreich und anderen EU-Ländern hatte von der Leyen im Jänner einen "strategischen Dialog" zur Agrarpolitik ins Leben gerufen und Strohschneider dafür als Berater engagiert. Am 4. September stellte er gemeinsam mit von der Leyen seine Empfehlungen für die künftige Agrarpolitik der EU vor.
154 Arbeitstage
Die Kommission legte für den Germanistik-Professor den Angaben zufolge einen Gehaltssatz aus der Vergütungsgruppe AD16 fest, die für EU-Abteilungsleiter oder Generaldirektoren vorgesehen ist. Das Entgelt für Strohschneider schließe Steuern und Versicherung ein, betonte Podesta.
"Politico" zufolge machte der Professor 154 Arbeitstage geltend und erhielt dafür einen Tagessatz von 973,79 Euro. Strohschneider hatte unter der großen Koalition von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bis Juli 2021 bereits eine Zukunftskommission zur deutschen Landwirtschaft geleitet.
Der freiheitliche Delegationsleiter im EU-Parlament, Harald Vilimsky, kritisierte die "Steuergeldverschwendung" von der Leyens und betonte: "Einen Misstrauensantrag gegen diese untragbare Kommissionspräsidentin würden wir sofort unterstützen."