Ein Jahr nach Rücktritt

Ex-Papst Benedikt: Sein Leben als Pensionist

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Einen Steinwurf vom Petersdom entfernt genießt der Ex-Papst seinen Ruhestand.

Ein Backsteingebäude aus den 90er-Jahren, umgeben von den vatikanischen Gärten. Hier lebt Pensionist Papst Benedikt XVI.
Um Punkt 20 Uhr vor einem Jahr ging sein achtjähriges Pontifikat zu Ende. Ein Schock für die Kirchenwelt, eine Erleichterung für den altersschwachen Deutschen. Seit seinem Umzug in das Kloster Mater Ecclesiae (450 Quadratmeter) im vergangenen Mai ist es ruhig um den 86-Jährigen geworden.

Für seinen Bruder hat er ein Zimmer reserviert
Zweimal bekam er Besuch von seinem Bruder Georg Ratzinger (90), für den immer ein Zimmer reserviert ist. Auch Privatsekretär Georg Gänswein kommt zum Beten. Vier Nonnen kümmern sich um den Pensionisten. Sein Tagesablauf:

Frühgottesdienst um 7 Uhr in der Klosterkapelle. Danach Frühstück. Anschließend beantwortet er Post. Nach dem Mittagessen geht Benedikt in den Gärten spazieren. Hier sprudeln 99 Brunnen, es gibt Obstplantagen und Gemüsebeete. Ab 18 Uhr empfängt er Gäste – darunter häufig Papst Franziskus, der seinen Vorgänger um Rat fragt.

Kardinal Schönborn über den Rücktritt: "Dachte, es wäre ein Scherz"

Kardinal Christoph Schönborn war gerade im Museum, als er vom Rücktritt erfuhr.
„Spontan dachte ich zuerst, es wäre ein Rosenmontagsscherz. Ich konnte nicht glauben, dass es wirklich stimmt“, so Schönborn im Interview mit Kathpress. Der Amtsverzicht habe rückblickend betrachtet „eine befreiende Erschütterung ausgelöst“.

„Noch nie habe ich das Gespräch unter den Kardinälen so offen, ehrlich und konzentriert erlebt, wie in den Tagen danach – das hält bis heute an. Und das Papsttum hat dadurch in den Augen der Welt, vor allem auch der Medien, deutlich an Wertschätzung gewonnen.“

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