Brasilien

Hochwasser forderte mindestens 640 Tote

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Neue Regenfälle zwangen die Armee zu einer Unterbrechung der Aufräumarbeiten.

In den Hochwassergebieten im Südosten Brasiliens haben sich die Rettungskräfte am Montag weiter den Weg in die entlegensten Ortschaften gebahnt. Die Zahl der Todesopfer durch die verheerenden Überschwemmungen und Schlammlawinen stieg auf mindestens 640, wie die Behörden mitteilten. Neue Regenfälle behinderten die Rettungsarbeiten.

Mehr als 1.500 Soldaten, Polizisten und Feuerwehrleute waren im Einsatz, um gegen die Folgen der Katastrophe zu kämpfen. Auch hunderte Freiwillige beteiligten sich an den Arbeiten. Bulldozer räumten die Straßen, die zu entlegenen Dörfern in der gebirgigen Region Serrana nördlich von Rio de Janeiro führen und wo weitere Opfer vermutet wurden. Mehr als 130 Menschen galten weiter als vermisst, wie die Zeitung "O Globo" berichtete.

Besonders betroffen ist den Behörden zufolge die Stadt Nova Friburgo, in der 294 Leichen geborgen wurden. In dem benachbarten Touristenort Teresopolis kamen mindestens 271 Menschen ums Leben. Mehr als 13.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen und sind bei Verwandten oder in Notunterkünften untergebracht.

Neue Regenfälle behindern Aufräumarbeiten
Neue Regenfälle zwangen die Armee am Sonntag zu einer Unterbrechung ihrer Rettungsarbeiten. Ein Team der Luftwaffe, das in dem Dorf Brejal nahe Petropolis festsitzenden Menschen helfen sollte, musste seinen Hubschraubereinsatz abbrechen, wie der Kommandant für zivile Verteidigung, Luiz Castro, sagte. Die Armee hatte zuvor eine vorübergehende Wetterbesserung genutzt, um Hubschrauber in entlegene Gebiete zu schicken, um Überlebende aufzunehmen oder mit Trinkwasser und Lebensmitteln zu versorgen.

Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten
Zahlreiche Dörfer sind seit knapp einer Woche durch Flüsse und Schlamm von der Außenwelt abgeschnitten. Das regnerische Wetter sollte noch bis Mittwoch anhalten. Bei einem neuerlichen Erdrutsch am Sonntagabend in Itaipava kamen mindestens drei Menschen ums Leben.

Im Bundesstaat Rio de Janeiro begann am Montag eine siebentägige öffentliche Trauer. Bereits am Samstag hatte Präsidentin Dilma Rousseff eine dreitägige Staatstrauer angeordnet.

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