Wegen ironischer Lobpreisungen

Irrer Kim verbietet jetzt Sarkasmus

Teilen

Nachdem er von Nordkoreanern "ironisch gepriesen" wurde, kam das Verbot.

Der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un sorgt ein weiteres Mal für Aufsehen: Da er von seinem Volk "ironisch gepriesen" worden war, stellte er Sarkasmus unter Strafe, berichtet die britische Zeitung "The Sun".

"Feindselige Aktionen"

Ironische Statements würden "nicht vergeben", erklärte er den Nordkoreanern. Indirekte Kritik am Regime in Form von Satire oder Humor werde ab nun als "feindselige Aktion" gewertet, ließ er die unterdrückten und verhungernden Arbeiter wissen.

Das Staatsoberhaupt ist davon überzeugt, dass "das alles Amerikas Schuld" sei. Dies ist nichts Neues, immer wieder gibt Kim Jong-un den USA die Schuld an seinem eigenen Versagen.

"Haltet den Mund"

Eine Quelle aus der nördlichen Jagang-Provinz nahe China sagte zu "Radio Free Asia": "Ein Staatssicherheits-Offizier organisierte persönlich ein Treffen, um die Bewohner vor möglichen 'feindlichen Aktionen' von Rebellen zu warnen. [...] Der Hauptpunkt der Belehrung war 'Haltet euren Mund'."

Auch in der benachbarten Provinz Yanggang wurde dieselbe Nachricht Ende August verbreitet. "Die Gewohnheit der Behörden, den falschen Staat wegen Problemen zu beschuldigen hat dazu geführt, dass die Einwohner die Partei verspotten", erklärte die Quelle weiter.

Redewendung verboten

Kim Jong-un hat neben Sarkasmus auch die Redewendung "Ein Dummkopf, der die Außenwelt nicht sehen kann" verboten. Diese Phrase wurde oft von Regierungsmitarbeitern in der Hauptstadt Pjöngjang verwendet, die überrascht waren, als der Diktator nicht Gedenkfeiern in Russland und China teilnahm, die dem Ende der Zweiten Weltkriegs gewidmet waren.

Dieses Jahr wurden Phrasen, die die Unzufriedenheit mit dem brutalen Regime ausdrückten, immer geläufiger. Auch Graffiti mit Verspottungen gegen den Staat tauchten auf einer Baustelle in Pjöngjang auf. Außerdem wurden skandalöse Graffitti, die Kim Jong-un persönlich attackierten, in der Nähe Chinas entdeckt.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.