Star-Autor lebte zehn Tage mit IS-Kämpfern.
Zehn Tage lebte er mit den IS-Terroristen. Er aß mit ihnen, sprach mit ihnen, schlief neben ihnen ein. Am Mittwoch machte der deutsche Publizist Jürgen Todenhöfer mit seinem Bestseller (Platz 1 in Deutschland, Platz 2 in Österreich) Halt in Wien. ÖSTERREICH sprach mit ihm vorab.
ÖSTERREICH: Herr Todenhöfer, Ihr Buch ist seit Wochen auf den Bestsellerlisten. Warum ist der IS für viele Menschen so faszinierend?
Jürgen Todenhöfer: Der IS ist das nackte Grauen. Meine Leser möchten wissen, wie die Terroristen leben, was sich hinter der Propaganda verbirgt, was der IS wirklich ist.
ÖSTERREICH: Im November des Vorjahres waren Sie als erster und bisher einziger westlicher Journalist im „Islamischen Staat“. Was hat Sie vor Ort am meisten bewegt?
Todenhöfer: Das waren sehr viele Dinge. Am meisten deprimiert hat mich allerdings, wie aus sympathischen, nach Gerechtigkeit strebenden Kindern, eiskalte Killer werden können, die unschuldige Menschen töten.
ÖSTERREICH: Wie schafft es der IS so viele Menschen zu rekrutieren?
Todenhöfer: Einer der wichtigsten Gründe: Der IS erklärt, dass bei ihnen gerade DIE geschichtliche Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse stattfindet und Muslime, die hier im Westen nicht wichtig sind, dort für das Gute kämpfen können oder besser gesagt, müssen.
D. Müllejans
VIDEO: Autor interviewt IS-Kämpfer