Kevin Kühnert

Linker Kurz will Merkel stürzen

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Das neue Führungs-Duo der SPD kennt zwar kein Mensch, es ist aber hochexplosiv.

Viele sehen in ihm einen linken Sebastian Kurz: Kevin Kühnert (30), Chef der deutschen Jungsozialisten, der Jusos. Für die Linken in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, SPD, ist er der große Hoffnungsträger. Jetzt hat er de facto die Macht in seiner Partei übernommen.

Der Unterschied zu Kurz: Kühnert geht (noch) nicht selbst an die vorderste Front, er lässt anderen den Vortritt. Kühnert hat "sein" Duo für die SPD-Spitze durchgepeitscht. Beim Mitglieder-Entscheid der SPD über die künftigen Vorsitzenden haben sich zwei Kandidaten der Linken, die selbst in Deutschland kaum einer kennt, durchgesetzt. Die Doppelspitze sollen der vor einem halben Jahr zurückgetretenen SPD-Chefin Andrea Nahles nachfolgen:

  • Saskia Esken, eine sogar Politikinteressierten unbekannte Hinterbänklerin, und
  • Norbert Walter-Borjans (67), der früher Finanzminister von Nordrhein-Westfalen, der eine gewisse Berühmtheit erlangte, als er CDs mit Daten über deutsche Steuersünder von Whistleblowern kaufte.

Die beiden konnten im Mitglieder-Entscheid immerhin SPD-Vizekanzler Olaf Scholz mit 53 zu 45 Prozent aus dem Feld schlagen - eine riesige Blamage für den hohen Favoriten, der damit auch in seinem Regierungsamt beschädigt ist.

Groko-Ende. Dieses wird er allerdings wahrscheinlich ohnehin nicht lange behalten. Esken und Walter-Borjans gelten wie Juso Kühnert als entschiedene Gegner der Großen Koalition von CDU/CSU und SPD.

Damit scheint Kevin Kühnert seinem großen Ziel nahe zu sein: dem Sturz der GroKo und damit verbunden dem Aus von Langzeit-Bundeskanzlerin Angela Merkel. In der kommenden Woche muss die SPD auf ihrem Parteitag die neue Führung noch bestätigen - das dürfte aber nur mehr reine Formalität sein. Damit wären die Tage der Großen Koalition endgültig gezählt.

Übrigens: Der neue SPD-Chef gilt als großer Fan von Wien und der österreichischen Band Wanda.

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