Strafen gefordert

Menschenhandel in Libyen: Mogherini "sehr besorgt"

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Ein CNN-Bericht über Menschenhandel mit Migranten sorgte für Empörung.

Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hat sich über den jüngsten Medienbericht über Menschenhandel mit Migranten in Libyen "sehr besorgt" gezeigt. "Die libysche Regierung muss die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen", forderte Mogherini am Mittwoch in Brüssel nach einem Treffen mit dem Kommissionsvorsitzenden der Afrikanischen Union (AU), Moussa Faki Mahamat.

Der Bericht des US-Senders CNN hatte in der vergangenen Woche international für Empörung gesorgt. Ein von CNN online weiterverbreitetes Video soll eine Versteigerung von Migranten an nordafrikanische Käufer zeigen. Die international anerkannte Regierung in Libyen hat bereits angekündigt, eine Untersuchungskommission einzurichten.

Kein Überblick

Die AU-Menschenrechtskommission wird diesbezüglich ebenfalls ermitteln, erklärte Mahamat am Mittwoch in Brüssel. Gleichzeitig betonte der AU-Vorsitzende aber auch, dass es derzeit "keine richtige Regierung in Libyen gibt". Man habe überhaupt keinen Überblick über die dortige Situation, zeigte sich Mahamat besorgt. So wisse man nicht einmal, wie viele Migranten sich in dem Land an welchem Ort aufhalten.

In dem nordafrikanischen Land herrscht seit dem Sturz von Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi Bürgerkriegschaos. Insgesamt drei Regierungen und unzählige Milizen kämpfen im ganzen Land um die Macht. Libyen ist das Haupttransitland für die meisten Flüchtlinge, die von Afrika aus versuchen, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen.

Mogherini und Mahamat waren in Brüssel zusammenkommen, um den EU-Afrika-Gipfel am kommenden Mittwoch und Donnerstag in Abidjan in dem westafrikanischen Land Côte d'Ivoire (Elfenbeinküste) vorzubereiten. Mogherini betonte, das Hauptthema sei diesmal "Jugend" und nicht "Migration". Für Österreich wird Staatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ) teilnehmen.

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