Konflikt mit Südkorea

Nordkorea droht mit "Feuerregen"

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Militärführung beschimpfte südkoreanische Präsidentin als "Idiotin".

Die nordkoreanische Militärführung hat die südkoreanische Präsidentin Park Geun-hye als "Idiotin" beschimpft und das Nachbarland vor einer "Konfrontation" gewarnt. Unter Anspielung auf die militärische Kooperation Seouls mit Washington erklärte ein Sprecher der Nationalen Verteidigungskommission in Pjöngjang, es gebe "keinen größeren Idioten und armseligeren Schwachkopf als den, der sich mit einem atomar bewaffneten Räuber verbündet", wie die amtliche Nachrichtenagentur KCNA am Freitag berichtete.

Die "hart erarbeitete Atmosphäre von Dialog und Frieden" auf der koreanischen Halbinsel verändere sich in Richtung "Konfrontation und Spannung", warnte der Sprecher demnach. Die Armee des Nordens stehe bereit, um mit einem "Feuerregen" auf verbale Provokationen zu reagieren.

Mit den Äußerungen reagierte Pjöngjang auf eine Rede Parks bei einer großen Militärparade in Seoul am Dienstag, in der sie das Nachbarland aufgefordert hatte, sein Atomwaffenprogramm aufzugeben. Park sprach von einer "sehr ernsten" Bedrohung durch das nordkoreanische Atomwaffenprogramm.

Falls Park und ihre Regierung mit "Außenstehenden" zusammenarbeiteten, um eine atomare Abrüstung des Nordens zu erzwingen, "dann schaufeln sie sich beinahe ihre eigenen Gräber", warnte nun der Sprecher der Verteidigungskommission. Nordkorea werde mit seinem Atomprogramm "unverändert voranschreiten".

Die Spannung auf der koreanischen Halbinsel war nach dem dritten Atomwaffentest des stalinistisch geführten Nordens Mitte Februar stark gestiegen. Pjöngjang drohte wiederholt mit einem Präventivangriff. Nach zwei Monaten beruhigte sich die Lage zwar wieder. Hoffnungen auf eine weitere Entspannung wurden jedoch enttäuscht, als der Norden im September ein geplantes Familientreffen von nord- und südkoreanischen Verwandten kurzfristig absagte.

Der Sprecher der Verteidigungskommission kritisierte am Freitag auch eine Flugblattaktion von Südkoreanern und nordkoreanischen Flüchtlingen an der Grenze zwischen beiden Ländern. Die rund 40 Aktivisten schickten rund 200.000 Flugblätter, in denen zum Sturz von Diktator Kim Jong-un aufgerufen wurde, sowie rund 1.000 Ein-Dollar-Scheine an Heliumballons über die Grenze nach Norden. Wenn Park so etwas zulasse, handle es sich um einen "unverzeihlichen Akt des Verrats", erklärte der Militärsprecher. In der Vergangenheit hatte die südkoreanische Regierung ähnliche Flugblattaktionen mehrfach untersagt.



 

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