Korea-Krieg

Nordkorea droht mit neuen Angriffen

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China drängt auf ein schnelles Ende der Militäraktionen.

Nach dem Angriff auf eine südkoreanische Insel setzt das kommunistische Nordkorea seine Drohgebärden fort. Ohne zu zögern, werde die Volksarmee "eine zweite und dritte Runde von Vergeltungsschlägen ausführen, sollten Kriegstreiber in Südkorea erneut rücksichtlos militärisch provozieren", hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung des Militärs. Südkorea wurde erneut unterstellt, den Zwischenfall am Dienstag vor der Westküste ausgelöst und zuerst Nordkorea beschossen zu haben. Die USA seien außerdem der eigentliche Verursacher des Konflikts im Gelben Meer. Das Schreiben sei an die US-Streitkräfte in Südkorea übermittelt worden,
berichteten die staatlichen Medien.

Drohungen wegen Seemanöver?
Die neuen Drohungen kamen einen Tag, nachdem die Streitkräfte der USA und Südkoreas ein neues gemeinsames Seemanöver im Gelben Meer angekündigt hatten, um militärische Stärke zu demonstrieren. Die USA hatten ihrem Bündnispartner nach dem Granatenbeschuss der südkoreanischen Insel Yonpyong vollen Rückhalt zugesichert. Vier Menschen wurden bei dem Angriff getötet, darunter zwei Zivilisten. Südkorea hatte das Granatfeuer aus Nordkorea erwidert.

Chinas Regierungschef Wen Jiabao rief beide Seiten zu "äußerster Zurückhaltung" auf. Nach Gesprächen mit Russlands Präsident Dmitri Medwedew sagte Chinas Premier in Moskau, China lehne "jede Form von militärischer Provokation" ab. Das berichtete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag.

Südkoreanischer Verteidigungsminister zurückgetreten
Im Zuge der Debatten nach dem Angriff ist der südkoreanische Verteidigungsminister Kim Tae-young zurückgetreten. Das bestätigte das Amt des Staatspräsidenten Lee Myung-bak in Seoul am Donnerstag.

Kim habe mit seinem Rücktritt "die Verantwortung für die jüngste Serie von Vorfällen übernehmen" wollen. Er wurde kritisiert, weil ihre Reaktion nach Einschätzung vieler Südkoreaner zu milde ausfiel. Südkorea hatte als Gegenschlag 80 Granaten abgeschossen - so viele wie nordkoreanische auf der Insel eingeschlagen waren. Parlamentsabgeordnete hatten dagegen einen Luftangriff auf nordkoreanische Artillerie-Stellungen gefordert. Verteidigungsminister Kim hatte dies zurückgewiesen und davor gewarnt, dass dies einen "richtigen Krieg" auslösen könne.

Verstärkung
Südkorea kündigte unterdessen eine Verstärkung seiner militärischen Streitmacht auf seinen Inseln nahe der Seegrenze im Gelben Meer an. Vorher beschlossene Pläne, die dort stationierten Marineeinheiten zu reduzieren, würden gestrichen, teilte das Präsidialamt in Seoul nach einer Dringlichkeitssitzung von Präsident Lee Myung Bak und Ministern mit.

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