Syrien

Saudi-Prinz fliegt Luft-Einsätze gegen IS

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Washington begründet Angriffe mit Hilferuf aus dem Irak.

Das US-Militär hat in Syrien erneut Luftangriffe gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) geflogen. Die USA hatten in der Nacht zum Dienstag gemeinsam mit fünf arabischen Verbündeten erstmals ihre Angriffe auf den IS vom Irak auf Syrien ausgeweitet. Nach Angaben von Menschenrechtlern wurden dabei 70 IS-Extremisten getötet. Zudem starben bei weiteren US-Angriffen 50 Kämpfer der weitgehend unbekannten Khorasan-Gruppe, die mit dem syrischen Al-Kaida-Ableger verbunden ist.

Saudi-Prinz fliegt Angriffe
In einem Kampfgeschwader der Allianz gegen den IS nimmt auch der Saudi-Prinz Khalid bin Salman einen wichtigen Platz ein. Der Prinz soll angeblich persönlich auf Einheiten der Terromiliz gefeuert haben. Khalid bin Salman ist der Sohn des saudischen Kronprinzen und Verteidigungsministers Prinz Salman ibn Abd al-Aziz. Das Foto des Kampfjet-Piloten sorgt, seitdem es auf Twitter aufgetaucht ist, für gemischte Reaktionen. Für die einen ist der Prinz ein Held, andere wiederum sind dagegen, dass Muslime auf Glaubensbrüder schießen.



Angriffe auf irakischen Wunsch
Die Angriffe in Syrien erfolgten nach US-Angaben auf Wunsch des Iraks. "Die irakische Regierung hat die USA gebeten, internationale Maßnahmen anzuführen, um Stellungen und militärische Hochburgen des IS in Syrien anzugreifen", schrieben die USA am Dienstag in einem Brief an UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon. Der Irak habe um den Schutz seiner Bürger gebeten und um Hilfe bei der Sicherung seiner Grenzen.

Das Schreiben, unterzeichnet von der US-Botschafterin bei der UNO, Samantha Power, soll erklären, warum der Militäreinsatz der USA und ihrer arabischen Verbünden von der UNO-Charta gedeckt ist. Demnach sei der IS nicht nur für den Irak, sondern für die USA und die Alliierten in der Region eine Bedrohung.

Die IS-Miliz nutze Syrien als sicheren Rückzugsraum, von dem aus es Angriffe im Irak vorbereite. Der Artikel 51 der UNO-Charta besage, dass angegriffene Mitglieder das Recht auf individuelle oder gemeinsame Selbstverteidigung hätten.

Der Iran hatte unterdessen vorsichtige Kritik an den US-Luftangriffen geübt. Ohne UNO-Mandat oder eine offizielle Anfrage der syrischen Regierung habe der Militäreinsatz keine rechtliche Basis, sagte Präsident Hassan Rohani am Dienstag in New York. Weder verurteilte er die Angriffe gegen den IS allerdings explizit, noch hieß er sie gut.
 

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