Gynäkologe wegen Fahrlässigkeit vorerst vom Dienst suspendiert.
Lissabon. In Portugal herrscht Entsetzen nach der Geburt eines Babys ohne Gesicht. Der Gynäkologe, der die Mutter während der Schwangerschaft betreut und die Fehlbildungen übersehen hatte, wurde wegen Fahrlässigkeit für ein halbes Jahr von seiner Tätigkeit suspendiert, wie der Chef des südportugiesischen Ärzteverbands, Alexandre Valentim Lourenco, am Mittwoch dem Fernsehsender RTP sagte.
Der Verband sowie die portugiesische Justiz leiteten Untersuchungen ein. Der kleine Rodrigo war am 7. Oktober ohne Nase und Augen im Krankenhaus von Setubal südlich von Lissabon auf die Welt gekommen. Dem Baby fehlte zudem ein Teil des Schädels. Die Eltern entdeckten die Fehlbildung erst nach der Geburt. Sie stellten daraufhin eine Anzeige gegen den Gynäkologen. Das Neugeborene liegt noch im Krankenhaus.
Arzt hatte zunächst keinerlei Probleme festgestellt
Der Gynäkologe hatte die Schwangere in einer Privatklinik in Setubal betreut und bei den drei vorgeschriebenen Ultraschalluntersuchungen keinerlei Probleme festgestellt. Als er bei einer umfassenderen Ultraschalluntersuchung auf Wunsch der Eltern im sechsten Schwangerschaftsmonat eine mögliche Anomalie feststellte, gab er dennoch Entwarnung.