Überschwemmungen

Sechstes Hochwasser-Opfer in Polen

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In Ungarn, Tschechein und der Slowakei hat sich die Lage entspannt.

Die seit Tagen anhaltenden Überschwemmungen haben in Polen einen weiteren Menschen das Leben gekostet. In der Nähe von Bielsko-Biala im Süden des Landes wurde die Leiche eines 67-Jährigen aus den Fluten eines normalerweise ungefährlichen Bachs gezogen, wie Rettungskräfte am Mittwoch mitteilten. Damit erhöhte sich die Zahl der Hochwasser-Opfer allein in Polen auf sechs. Entspannung gab es hingegen in Ungarn, Tschechien und der Slowakei.

In Krakau wurden mehrere Straßen nach einem Dammbruch von den Fluten der Weichsel überschwemmt. Rund 500 Menschen mussten nach Angaben der Feuerwehr in Sicherheit gebracht werden; ein bei ausländischen Touristen beliebtes Hotel wurde komplett evakuiert. Vorsorglich schlossen die Behörden mehrere von dem Hochwasser bedrohte Schulen.

Heftige Regenfälle
Nach heftigen Regenfällen waren vor vier Tagen die Oder, die Weichsel und andere Flüsse in Mitteleuropa über die Ufer getreten. Besonders betroffen ist Südpolen, vor allem Schlesien. Dort wurden mehrere Brücken am Mittwoch von den Fluten mitgerissen, zahlreiche Straßen waren überschwemmt. Rettungskräfte brachten tausende Menschen aus den überfluteten Gebieten.

Das Hochwasser in Polen bedroht weiterhin die Gedenkstätte im ehemaligen nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Nach neuen Regenfällen hätten sich die Unterspülungen der Gebäude, Wege, Baracken und Ruinen auf dem Gelände ausgeweitet, sagte ein Sprecher des Museums am Mittwoch. Zudem sei der Pegelstand des Flusses Weichsel so hoch, dass das Wasser über einen Damm gelaufen ist. Das Wasser sei nur noch wenige hundert Meter vom Lagergelände in Birkenau entfernt.

Pegel in Tschechien sinken
Das Hochwasser in Tschechien ging hingegen langsam zurück: Am Mittwoch meldeten die Behörden aus zehn Orten Hochwasseralarm, am Dienstag waren es noch 15 gewesen. Der Pegelstand in vielen mährischen Flüssen fiel erstmals seit Sonntag. Ebenso die Lage in der Slowakei: Lediglich in der Region Orava an der Grenze zu Polen stiegen die Fluten weiter an. Im äußersten Osten konnten dagegen 130 aus Menschen im Dorf Markovce in ihre Häuser zurückkehren, ebenso rund 50 Menschen im Dorf Hradistske Moldva.

Das Hochwasser in Teilen Ungarns ist ebenso vielerorts zurückgegangen. Kritisch sei die Lage nur noch an den nordungarischen Flüssen Zagyva und Bodva, erklärte der Staatssekretär im Umweltministerium, Laszlo Kothaly, am Mittwoch in Budapest.

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