Großes Korallenriff

Sensationeller Tiefsee-Fund: Forscher stoßen auf 30 bisher unbekannte Tierarten

Ein Team von Forschern aus mehreren Ländern hat vor der Küste von Uruguay (Südamerika) beeindruckende Korallenriffe in großer Meerestiefe gefunden. 

Die Expedition endete am 19. September und brachte erstaunliche Ergebnisse über das Leben in der Tiefsee.

Unerwartet große Riffe im Atlantik

Nach Angaben des Schmidt Ocean Institute bestehen die neu entdeckten Riffe vor allem aus einer Korallenart, die erst kürzlich als bedroht eingestuft wurde. Es handelt sich um sogenannte Kaltwasser-Korallen, die sehr langsam wachsen und in dunklen Tiefen des Atlantiks gedeihen.

 

Ein besonders großes Riff wurde in etwa 300 Metern Tiefe entdeckt. Es erstreckt sich über rund 1,3 Quadratkilometer – das entspricht etwa 180 Fußballfeldern. Der höchste Korallenhügel misst rund 40 Meter. Diese Ausdehnung war laut den Forschern deutlich größer als erwartet.

Leben zwischen warmen und kalten Strömungen

Für die Untersuchung nutzte das Team ein ferngesteuertes Tauchfahrzeug namens „ROV SuBastian“. Damit konnten sie zahlreiche Tierarten beobachten, die durch das Zusammentreffen warmer und kalter Meeresströmungen vor der Küste Uruguays ideale Lebensbedingungen finden. Zu den dort lebenden Tieren gehören unter anderem der Bellowsfish (auch Kolibrifisch genannt), verschiedene Schneckenarten, Zackenbarsche und sogar Haie. Die Farbenpracht und Vielfalt des Lebens überraschte selbst die erfahrenen Wissenschaftler.

Mögliche neue Arten entdeckt

Während der Expedition wurden mindestens 30 bisher unbekannte Tierarten vermutet – darunter Schwämme, Schnecken und Krustentiere. Außerdem konnten die Forscher Hunderte von Arten dokumentieren, die zuvor noch nie in den Gewässern Uruguays nachgewiesen worden waren. Dazu zählen etwa der Glaskalmar, der sogenannte Dumbo-Oktopus und der Dreifußfisch.

Bedeutung für den Meeresschutz

Die gesammelten Daten sollen helfen, die Meeresgebiete Uruguays künftig besser zu schützen und nachhaltig zu nutzen. Das erklärte der leitende Forscher, Dr. Alvar Carranza, von der Universität der Republik Uruguay (Universidad de la República) und dem Regionalen Universitätszentrum des Ostens (Centro Universitario Regional del Este).

 

Diese Erkenntnisse könnten langfristig auch für andere Länder wichtig sein, um den Einfluss des Klimawandels auf empfindliche Meeresgebiete besser zu verstehen.

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