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Slowenien beginnt mit Bau von Grenzzaun

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Slowenien macht ernst: Lastwagen brachten Maschendraht zur Grenze.

Slowenien hat am Mittwoch in der Früh damit begonnen, wie angekündigt einen Zaun an der Grenze zu Kroatien zu errichten. Stacheldrahtzaun wurde von slowenischen Soldaten zunächst in der südöstlichen Grenzgemeinde Brezice sowie im Nordosten des Landes in der Gemeinde Razkrizje ausgelegt, berichteten lokale Medien.
 

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Die Behörden geben an, mit dem Grenzzaun unkontrollierte Grenzübertritte verhindern zu wollen und den Flüchtlingsstrom auf die vorgesehenen Eintrittspunkte lenken zu wollen. Mit dem Zaun sollen jene kritischen Strecken abgesichert werden, wo in den vergangenen Wochen bereits Flüchtlinge über die Grüne Grenze kamen

Slowenien errichtet Grenzzaun

Wie lange wird Zaun?
Wie lang der Zaun an der insgesamt 670 Kilometer langen slowenisch-kroatischen Grenze sein soll und wo genau er errichtet wird, wollten die Behörden bisher nicht mitteilen. Früheren Medienberichten zufolge soll Slowenien bisher 125 Kilometer Zaun angeschafft haben.

Der Stacheldrahtzaun wurde am Mittwoch auch rund um den Grenzort Rigonce (Gemeinde Brezice) entlang des Grenzfluss Sotla aufgestellt, berichten die Journalisten vor Ort. Noch vor zwei Wochen kamen dort tausende Flüchtlinge über Felder und Wiesen aus Kroatien an.

Übertritte verhindern
Solche zerstreute Übertritte will Ljubljana mit dem Grenzzaun, der von Polizisten und Soldaten auch bewacht wird, verhindern. Man wolle damit Erfahrungen aus den vergangenen Wochen vorbeugen, wo Kroatien die Flüchtlinge über verschiedene, nicht vereinbarte Punkte über die Grenze geschickt habe, hieß es aus Kreisen der Regierung.

Ljubljana beteuert, mit dem Zaun die Grenze nicht dicht zu machen, sondern den Zustrom damit lediglich lenken zu wollen. Die bisherigen vorgesehenen Eintrittspunkte an der Grenze zu Kroatien würden nach wie vor funktionieren, hieß es.

Kontrollierter Flüchtlingsstrom
In Slowenien hofft man, dass dieser Schritt auch ähnliche Maßnahmen weiter südlich auf der Balkanroute (in Kroatien, Serbien und Mazedonien) nach sich ziehen wird. Dies würde zu einem besser kontrollierten Flüchtlingsstrom entlang der gesamten Route führen, hieß es.

Inzwischen sind am Mittwoch bis in der Früh rund 2.200 Flüchtlinge nach Slowenien gekommen. Am Dienstag wurden knapp 7.500 Ankünfte gezählt, rund 6.600 Menschen verließen das Land am selben Tag wieder Richtung Österreich.
 

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