Spionage-Affäre

Snowden bekommt Weltbürgerpass

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Snowden sitzt seit dem 23. Juni am Flughafen in Moskau fest.

Die Lage von Edward Snowden, dem die USA die Preisgabe von Landesgeheimnissen vorwerfen, könnte sich bald ändern. Die in den USA ansässige Non-Profit-Organisation "World Service Authority" (Weltregierung der Weltbürger) hat dem Ex-CIA-Agenten einen Weltbürgerpass ausgestellt, berichtet die russische Nachrichtenagentur "Ria Novosti".

Snowden Weltbürgerpass
© WSA

Dabei habe man sich von der Menschrechtsdeklaration leiten lassen, heißt es in der Begründung auf Twitter.

Snowden Weltbürgerpass
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Damit könnte Snowden, der seit dem 23. Juni in Moskau festsitzt, Russland endlich verlassen. Alleredings hat der Weltbürgerpass einen kleinen Haken: Er wird von fast keinem Land auf der Welt anerkannt. Nur vier Länder - Mauretanien, Tansania, Togo und Ecuador - lassen "Weltbürger" einreisen, berichtet Ria Novosti weiter. Immerhin wäre Ecuador eines von 21 Ländern (darunter auch Österreich), in denen Snowden um Asyl angesucht hat.  Am Mittwoch hieß es allerdings, dass Snowden Venezuela als Asyl-Ziel auserkoren hat.

Die World Service Authority wurde 1954 von Garry Davis, einem US-Bomberpiloten des Zweiten Weltkriegs, gegründet. Er verzichtete öffentlich auf seine Staatsbürgerschaft und erklärte sich stattdessen zum Weltbürger. Nach eigenen Angaben wurden bisher über 950.000 Weltbürgerpässe ausgestellt.

Mexiko verlangt Erklärung wegen US-Spionage
Nach den letzten Spionage-Enthüllungen im Fall des US-Ex-Geheimdienstlers Edward Snowden hat auch Mexiko eine Erklärung von der US-Regierung gefordert. Das lateinamerikanische Land habe über diplomatische Kanäle eine "umfangreiche Information" vom Nachbarland verlangt, teilte am Mittwoch das mexikanische Außenministerium mit. Nach einem Bericht der brasilianischen Zeitung "O Globo" hat der US-Geheimdienst NSA auch in Lateinamerika systematisch E-Mails und Telefonregister ausgespäht. Vor allem Kolumbien und Mexiko sollen dabei ins Visier geraten sein.

Mit Hilfe des Programms "Prism" hätten sich die USA Informationen über die Energiebranche und das Drogengeschäft in Mexiko sowie die Bewegung der FARC-Rebellen in Kolumbien verschafft, berichtete am Dienstag "O Globo" unter Berufung auf geheime NSA-Dokumente. Zuvor hatte Brasilien wegen ähnlicher Ausspähaktionen Aufklärung von den USA verlangt.

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