Nach internationaler Empörung wurde nun eine Haftstrafe von fünf Jahren verhängt.
Nach weltweiter Empörung über den Fall der Sudanesin Noura Hussein hat ein Gericht die Todesstrafe für die 19-Jährige aufgehoben. Stattdessen habe das Gericht in Khartum eine Haftstrafe von fünf Jahren verhängt, sagte Abdulla Ibrahim, einer von Husseins Anwälten, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Hussein wurde Amnesty International zufolge im Alter von 16 Jahren gegen ihren Willen mit einem Mann verheiratet. Als sie ihm demnach Sex verweigerte, vergewaltigte er sie mithilfe von drei männlichen Verwandten, die sie festhielten. Als er sie später erneut vergewaltigen wollte, verteidigte sie sich mit einem Messer und fügte ihm tödliche Verletzungen zu, wie Amnesty erklärte. Im vergangenen Monat war Hussein zum Tode verurteilt worden.
Internationale Solidarität
Internationale Persönlichkeiten wie das Model Naomi Campbell hatten sich mit der 19-Jährigen solidarisch gezeigt. Mehr als 1,4 Millionen Menschen unterschrieben eine Online-Petition, die zur Gerechtigkeit für Hussein aufrief. Auch die Vereinten Nationen hatten das Todesurteil scharf kritisiert.
Im Sudan dürfen Kinder ab dem Alter von zehn Jahren heiraten beziehungsweise verheiratet werden. Häusliche Gewalt und Vergewaltigung in der Ehe stehen nach Angaben der Vereinten Nationen im Sudan noch immer nicht unter Strafe.