22-Jähriger wurde tödlich verletzt, ein Polizist (29) erlitt Herzinfarkt.
Bei landesweiten Protesten gegen die islamisch- konservative Regierung in der Türkei sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Ein Polizist habe einen tödlichen Herzanfall erlitten, ein junger Mann sei bei einem Kampf zwischen verfeindeten Gruppen tödlich verletzt worden, teilten die Behörden am Donnerstag mit.
Heftige Unruhen
Der Tod eines von der Polizei vor neun Monaten verletzten Jugendlichen hatte die heftigsten Demonstrationen gegen Regierungschef Recep Tayyip Erdogan seit Monaten entfacht. Der Vater des bei den Unruhen getöteten Buben erhob schwere Vorwürfe gegen Ministerpräsident Erdogan. Erdogan habe die Einsatzbefehle an die Polizei gegeben, sagte Sami Elvan am Mittwochabend im Nachrichtensender CNN-Türk.
Nachdem die Polizei am Mittwoch Demonstrationszüge zum zentralen Taksim-Platz mit Wasserwerfern, Tränengas und Gummigeschoßen gestoppt hatte, feuerten Demonstranten mit Zwillen. Sie warfen Steine und errichteten Barrikaden. Es gab in mehreren Städten Festnahmen und Verletzte.
Im Stadteil Beyoglu wurde ein 22-jähriger Mann tödlich verletzt, als Gegner und Anhänger der Regierung aufeinander losgingen. Dabei fielen auch Schüsse, teilte das Büro des Istanbuler Gouverneurs mit. Zwei Menschen wurden verletzt. Anhänger der Regierung beschuldigten Linksextremisten, diese hätten auf Gegendemonstranten geschossen. Nach Medienberichten wurden in Istanbul auch sechs Wahlkampfbüros der Regierungspartei AKP attackiert und teilweise in Brand gesteckt.
Zu viel Tränengas eingeatmet
Der 29 Jahre alte Polizist starb in der östlichen Stadt Tunceli. Nach Medienberichten hatte er in einem Polizeifahrzeug einen Herzanfall erlitten, weil er viel Tränengas eingeatmet habe.