Spektakulär

Keine Spur von belgischem Ausbrecherkönig

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Eigentlich wollte er mit mit einem Hubschrauber flüchten. Dieser stürzte aber in den Gefängnishof.

Keine Spur vom erneut getürmten belgischen "Ausbrecherkönig" Nordin Benallal. Der Mann war am Sonntag aus dem angeblich sichersten Gefängnis des Landes, wo auch Kinderschänder Marc Dutroux einsitzt, auf spektakuläre Art und Weise geflüchtet. Am Montag gab es nach Angaben der Justiz keine Hinweise auf den Aufenthaltsort des 27-Jährigen, der ein langes Vorstrafenregister aufweist und zum bereits vierten Mal ausgebrochen war.

Kein zweiter Häftling entflohen
Der Staatsanwalt widersprach Medienberichten, wonach ein zweiter Häftling bei der Aktion entkam. Bei dem zweiten Flüchtigen handle es sich vielmehr um einen Komplizen, der in dem entführten Hubschrauber saß. Elslander sprach von einer "gut vorbereiteten" Tat.

Haftstrafe wegen versuchten Totschlags
Benallal hätte unter anderem wegen versuchten Totschlags an zwei Polizeibeamten eine zwölfjährige Haftstrafe abzusitzen gehabt. Die Flucht war filmreif: Wie die Justiz mitteilte, stahlen drei oder vier Komplizen Benallals einen Hubschrauber und nahmen den Piloten als Geisel. Der Plan war, den Häftling während des Ausgangs aus dem Hof der Haftanstalt von Ittre auszufliegen. Ittre liegt etwa 30 Kilometer südwestlich von Brüssel. Die Befreiungsaktion begann am Sonntag kurz nach 17.30 Uhr.

Häftling brachte Hubschrauber zum Absturz
Als der Hubschrauber über dem Gefängnishof schwebte, versuchte sich ein Häftling an die Kufen zu hängen. Das brachte die Maschine zum Absturz. Der Gefangene verlor nach den Angaben dabei ein Bein. Der Komplize Benallals sprang aus der Maschine und steckte diesem eine Waffe zu. Beide nutzten das Durcheinander während der Evakuierung des Verletzten. Sie nahmen zwei Wächter als Geiseln, um aus der Anstalt zu entkommen. Draußen wartete ein Auto mit Blaulicht. Die Wächter ließen sie vor der Flucht frei. Das Fluchtauto fanden Beamte später in einem Waldstück. Dort verlor sich von den beiden jede Spur. Die von der Polizei eingeleitete Großfahndung blieb erfolglos.

"Ausbrecherkönig"
Der Gewaltverbrecher Ben Allal floh bereits mehrmals aus Gefängnissen und wird in den belgischen Medien als "Ausbrecherkönig" bezeichnet. Zuletzt war Ben Allal im August 2004 ausgebrochen, dabei wurden zwei Polizsten verletzt. Erst ein Jahr später wurde er wieder gefasst. Im Juni diesen Jahres wurde er aus einem Gefängnis in den Ardennen in die Haftanstalt Ittre 40 Kilometer südlich von Brüssel verlegt, nachdem er Mitgefangenen von Ausbruchplänen erzählt hatte.

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