Ein Obdachloser dürfte Ivana Hodak aus Rache an ihrem Vater ermordet haben. Er machte ihn für seine schlechte Situation verantwortlich.
Der mutmaßlichn Mörder der Anwaltstochter Ivana Hodak wurde gefasst. Er stammt aus Zagreb, ist 60 Jahre alt und obdachlos. Den Mord an der 26-Jährigen soll er aus Rache an ihrem Vater begangen haben. Der Mörder habe den Anwalt für seine schlechte Lebenssituation verantwortlich gemacht. Die einzige Tochter von Zvonimir Hodak und der ehemaligen Vize-Regierungschefin Ljerka Mintas Hodak war am 6. Oktober 2008 vor ihrem Wohnhaus in Zagreb erschossen worden.
Tatwaffe sichergestellt?
Zvonimir Hodak sagte einigen kroatischen
Medien, dass der Name des Täters Mladen S. sei. Er dementierte, dem
Obdachlosen irgendetwas versprochen zu haben, wofür dieser sich rächen hätte
wollen. Unbestätigten Medienberichten zufolge stellte die Polizei bei der
Festnahme von S. am Donnerstag die Tatwaffe sicher.
Rache
S. hatte angeblich 1995 seinen Job als Wächter in einem
Zagreber Sportzentrum verloren und sich hilfesuchend an Hodak gewandt, der
dort regelmäßig Tennis spielte. Der Anwalt habe ihm einen Job versprochen.
S. lebte 18 Monate von der Sozialhilfe und musste danach seine Wohnung
verkaufen. Von diesem Geld zehrte er bis Herbst 2008, als er schließlich auf
der Straße landete. Daraufhin habe S. beschlossen, Zvonimir Hodak für die
Misere verantwortlich zu machen, sagte Polizeisprecher Krunoslav Borovec vor
Journalisten in Zagreb.
Viele Gerüchte
In den vergangenen Monaten war viel über die
Hintergründe des Mordes spekuliert worden - unter anderem wurde ein
Zusammenhang mit dem vor Gericht stehenden kroatischen
Ex-Vize-Verteidigungsminister Vladimir Zagorec vermutet, den Hodaks Vater
verteidigt. Sogar über eine Liebesaffäre der beiden wurde gemunkelt.
Amtsmissbrauch und Veruntreuung
Zagorec muss sich wegen
Amtsmissbrauchs und Veruntreuung verantworten. Er soll im Kriegsjahr 1993
von einem Waffenhändler einen Koffer mit Juwelen als Bürgschaft für eine
Waffenlieferung an die kroatische Armee entgegengenommen haben. Als er im
Jahr 2000 aus dem Amt schied, soll er die wertvolle Bürgschaft mit sich
genommen haben. Noch im selben Jahr übersiedelte Zagorec nach Österreich, wo
der Geschäftsmann bis zu seiner Auslieferung an Kroatien Anfang Oktober
vorigen Jahres lebte.