Strontium, Barium und Ianthanum – diese Stoffe seien in Proben gewesen, die nach dem Unfall genommen worden seien.
Moskau. Die Behörden in Russland haben nach der Explosion auf einem Militärgelände im Norden des Landes – bei der 5 Wissenschaftler starben – radioaktive Stoffe in der Luft registriert. Dabei gehe es um Strontium, Barium und Ianthanum, zitierte die Agentur Interfax am Montag die staatliche Wetterbehörde. Die Stoffe seien in Proben gewesen, die nach dem Unfall genommen worden seien.
Um die Explosion, die am 8. August bekannt geworden war, ranken sich viele Spekulationen. Die Agentur RIA berichtete zunächst unter Berufung auf das Verteidigungsministerium, schädliche Substanzen seien nicht freigesetzt worden. Eine Sprecherin der Behörden in der nördlichen Stadt Sewerodwinsk erklärte dann, es habe einen kurzfristigen Anstieg der Radioaktivität gegeben.
Strahlungswerte stiegen an
Die staatliche Wetterbehörde erklärte später, die Strahlung sei an dem Unglückstag um das vier- bis 16-fache gestiegen. Zudem empfahlen die Behörden den Bürgern des Dorfes Njonoksa, ihren Wohnort zu verlassen – obwohl die freigesetzten Isotope angeblich keine Bedrohung für die Bevölkerung darstellen sollen. Dies wurde mit nötigen Maßnahmen des Militärs begründet. Experten aus Norwegen zufolge gab es an dem Tag des Vorfalls zudem eine zweite Detonation in der Gegend.
Aus US-Regierungskreisen hieß es zuletzt, die Explosion habe mit dem russischen Programm zur Entwicklung von Hyperschall-Marschflugkörpern zu tun. Diese Raketen sollen nach russischen Angaben deutlich schneller als bisherige fliegen und für die US-Raketenabwehr unerreichbar sein. Bei der Explosion auf dem Testgelände um den 8. August herum starben den Behörden zufolge fünf Menschen, drei wurden verletzt.