Peinlich

Schon wieder Daten-Panne in England

Teilen

Nur einen Tag, nachdem die Royal Navy Daten von 600.000 marines verloren hat, fand ein Autofahrer hunderte persönliche Dokumente.

Nur kurz nach dem Bekanntwerden einer erneuten Datenpanne in Großbritannien hat ein Autofahrer auf einer Straße Hunderte von Dokumenten mit persönlichen Informationen britischer Bürger gefunden. Die Papiere, die nahe des Flughafens Exeter in der südwestenglischen Grafschaft Devon entdeckt wurden, enthielten unter anderem Pensions- und Arbeitsinformationen, Bankauszüge und Passkopien, wie die Nachrichtenagentur PA am Samstag berichtete. Der Autofahrer sagte, er habe bereits zum zweiten Mal an diesem Ort solche Papiere gefunden. Die zuständige Behörde kündigte sofortige Ermittlungen an.

Bereits am Freitag sind in Großbritannien persönliche Daten von hunderttausenden Bürgern verloren gegangen. Einem Offizier der Royal Navy wurde Mitte voriger Woche in Birmingham ein Laptop gestohlen, auf dem persönliche Angaben von rund 600.000 Angehörigen oder Bewerbern der Marine, der Marineinfanterie und der Luftwaffe gespeichert waren.

Alle Details enthalten
Neben Daten zu Person und Wohnort fanden sich teilweise auch Sozialversicherungsnummern und Führerscheinangaben sowie medizinische und familiäre Details auf der Festplatte des Computers.

Notorischer Datenverlust
Es ist bereits der vierte Fall dieser Art binnen drei Monaten. Kurz vor Weihnachten war bekanntgeworden, dass im staatlichen Gesundheitswesen eine CD mit vertraulichen Informationen über 160.000 kranke Kinder verloren gegangen ist. Davor hatten die Behörden den Verlust persönlicher Daten von Millionen Kindergeldempfängern und Fahrschülern eingestehen müssen.

US-Firma verliert Daten von 650.000 Kunden
Aber nicht nur Regierungsstellen und Armeen gehen sorglos mit den Daten ihrer Schutzbefohlenen um: Das US-Kreditkartenunternehmen GE Money hat am Freitag den Verlust persönlicher Daten von mehr als einer halben Million Kunden eingeräumt. Ein Computerband mit Informationen von 650.000 Kunden von Einzelhändlern sei bei einem beauftragten Unternehmen zur Datenspeicherung und -rettung abhandengekommen, sagte ein Sprecher des Mutterkonzerns General Electric. Auf der verschwundenen Sicherungskopie hätten sich auch die Sozialversicherungsnummern von 150.000 Personen befunden.

Das Datensicherungsunternehmen Iron Mountain sprach von einem "unvorteilhaften Fall eines verlegten Bandes". Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass Missbrauch mit den Daten betrieben werde. Das Band sei so angefertigt worden, dass ein Zugriff auf die Daten selbst für Fachleute schwer sei. Der GE-Sprecher erklärte, es könnten auch weitere Kunden großer US-Einzelhändler sowie regionaler Ketten von dem Verlust betroffen sein.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.