Winnenden weint

Trauer für die Massaker-Opfer

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Mit einem ergreifenden ökumenischen Gottesdienst und einer Mahnwache vor der Schule gedachten am Mittwochabend mehr als 1.000 Menschen der Opfer.

Der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger kündigte eine Trauerfeier an, die voraussichtlich Ende kommender Woche stattfinden soll. Daran sollen auch Spitzenpolitiker des Bundes teilnehmen, darunter voraussichtlich auch der deutsche Bundespräsident Horst Köhler, wie Oettinger sagte. Es gehe jetzt darum, alles zu tun, um die Betroffenen zu beraten und zu trösten. Außerdem müsse die Frage angegangen werden, wie eine solche Tat künftig vermieden werden kann. Deswegen werde der Ablauf noch einmal genau ausgewertet. "Bislang sieht es aber so aus, als sei überall rasch und richtig gehandelt worden", sagte Oettinger.

Erst am Abend wurden die Leichen aus der Schule abtransportiert. Wenige Stunden nach dem Großeinsatz der Polizei sicherten nur noch einige wenige Beamten das Gebäude ab. Die Spurensicherung sollte noch die ganze Nacht dauern. Am Donnerstag sollten Experten des Bundeskriminalamtes (BKA) hinzugezogen werden.

Zum Gottesdienst in der überfüllten Kirche waren unter Schluchzen auch viele Schüler der betroffenen Albertville-Realschule gekommen. Immer wieder mussten Sanitäter zusammengebrochene Menschen wegtragen. "Fassungslosigkeit, Ratlosigkeit, Ohnmacht, blankes Entsetzen und Hilflosigkeit lähmen uns alle seit heute Vormittag", sagte der katholische Weihbischof Thomas Maria Renz. Er hielt den Gottesdienst zusammen mit dem evangelischen Landesbischof Frank Otfried July. Dieser sagte: "Der Tod hat Einzug gehalten in hässlicher und brutaler Form."

Zum Ende der Feier entzündeten Dutzende Trauergäste eine Kerze und legten sie unter dem Kreuz vor dem Altar der Kirche nieder. Die Teilnehmer fielen einander in die Arme.

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Am Mittwoch Abend wurde Winnenden ein Trauergottestdienst für die Opfer abgehalten.

Es herrscht Fassungslosigkeit über die Bluttat.

Anrainer zünden Kerzen vor der Schule an um mit ihrer Trauer fertig zu werden.

Die Mitschüler der Opfer stehen sichtlich unter Schock.