Fast komplett zerstört

Weltkulturerbe-Burg in Japan abgebrannt

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Shuri-Burg ging nachts in Flammen auf.

Tokio. Ein verheerender Brand hat eine zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Burg in Japan fast vollständig zerstört. Wie die Feuerwehr mitteilte, standen die drei Hauptgebäude der Shuri-Burg auf der südjapanischen Insel Okinawa in der Nacht zu Donnerstag komplett in Flammen. Die etwa 100 Feuerwehrleute vor Ort hatten den Brand demnach am Nachmittag (Ortszeit) unter Kontrolle.

Verletzt wurde niemand, die Brandursache war zunächst unklar. Das Feuer war nach Behördenangaben im Herzstück der Burg ausgebrochen. Im Hauptpavillon, dem sogenannten Seiden, habe ein großes, reich verziertes Holzgeschoß Feuer gefangen, der Brand habe sich anschließend auf die umliegenden Gebäude ausgebreitet. Fernsehbilder zeigten, wie Flammen aus der Burg schlugen. Laut Feuerwehr brannten rund 4.800 Quadratmeter des Burgareals. Die von dem Großbrand ausgehende Hitze habe die Arbeit der Einsatzkräfte stark erschwert.
 
Die Bürgermeisterin der nahegelegenen Stadt Naha, Mikiko Shiroma, äußerte sich bestürzt über den Brand. Sie sei "extrem traurig" und "zutiefst schockiert", sagte Shiroma. "Wir haben unser Symbol verloren." Regierungssprecher Yoshihide Suga versicherte, die Regierung werde "alles Notwendige" unternehmen, um die Festung wieder aufzubauen.

Burg bis zum 15. Jahrhundert genutzt

Die Shuri-Burg stammt aus der Zeit des Königreiches Ryukyu und wurde Schätzungen zufolge seit dem 15. Jahrhundert genutzt. Beim Großteil der abgebrannten Holz-Strukturen handelte es sich um Rekonstruktionen. Der Gebäudekomplex war im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört worden und wurde später in aufwendiger Restaurierungsarbeit auf Grundlage von Fotografien und historischen Plänen wieder aufgebaut und 1992 neu eröffnet.
 
Im Jahr 2000 wurde die Burg gemeinsam mit anderen Ryukyu-Stätten in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO aufgenommen.
 
Mit seinen imposanten Mauern, monumentalen Toren und zahlreichen Pavillons war die Burg das politische, diplomatische und kulturelle Zentrum des unabhängigen Königreiches Ryukyu sowie ein Knotenpunkt des Handels zwischen Südostasien, China, Korea und Japan.
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