'Grundlose Unterstellungen'

Attacke auf Ölanlage: Rouhani wies Erklärung des EU-Trios als zurück

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Bereits zuvor hatte der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif im Gespräch mit Außenminister Alexander Schallenberg die Verantwortung des Iran für den Angriff zurückgewiesen.

New York. Der Iran weist die Schuldzuweisung Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens für den Angriff auf eine saudische Ölraffinerie zurück. Die drei EU-Staaten hatten am Montag Teheran für den Angriff verantwortlich gemacht. Diese Erklärung sei "auf der Basis grundloser Unterstellungen" erfolgt, sagte Präsident Hassan Rouhani seinem französischen Amtskollegen Emanuel Macron am Montagabend (Ortszeit).
 
Rouhani habe Macron in New York seinen Friedensplan für den Persischen Golf und die Straße von Hormuz erläutert, den er an diesem Mittwoch der UN-Vollversammlung vorlegen wolle, berichtete das Nachrichtenportal des iranischen Präsidialamts am Dienstag. Dem Amt zufolge erfolgt die Berichterstattung aus New York "kurz und mit Verzögerung", weil die USA seinem Presseteam und den iranischen Journalisten keine Visa für die UN-Vollversammlung erteilt hätten.
 
Bereits zuvor hatte der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif im Gespräch mit Außenminister Alexander Schallenberg die Verantwortung des Iran für den Angriff zurückgewiesen.
 
Der Angriff am 14. September auf eine Raffinerie des Ölkonzerns Saudi Aramco hatte kurzzeitig die Ölmärkte erschüttert und die Spannungen am Golf verschärft. Das EU-Trio hatte sich mit seiner Schuldzuweisung am Montag den USA angeschlossen, die mit Saudi-Arabien eng verbündet sind und im Konflikt mit dem Iran stehen. "Für uns ist deutlich, dass der Iran Verantwortung für diesen Angriff trägt", heißt es in der Mitteilung der deutschen, französischen und britischen Regierung. "Es gibt keine andere plausible Erklärung." Belege wurden nicht vorgelegt.
 
Zu dem Angriff hatten sich die schiitischen Houthi-Rebellen im Jemen bekannt, die vom Iran unterstützt werden. Teheran hatte die US-Vorwürfe strikt zurückgewiesen und Washington vorgeworfen, Lügen zu verbreiten und zur menschlichen Tragödie im Jemen-Krieg zu schweigen, in dem Saudi-Arabien engagiert ist.
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