Die EU-Agrarpolitiker wollen Fleischalternativen Namen wie „Steak“ oder „Schnitzel“ entziehen. Ein Antrag im Europaparlament sorgt für Streit.
Am Dienstag stimmte der Agrarausschuss des Europaparlaments in Straßburg mit Zwei-Drittel-Mehrheit für einen Antrag, der Fleischalternativen künftig bestimmte Bezeichnungen verbieten soll. In dem Beschluss heißt es klar: „Die fleischbezogenen Bezeichnungen (…) sollen ausschließlich für die essbaren Teile von Tieren reserviert sein.“
- Teuerung: Auch WIFO-Chef für Senkung der Mehrwertsteuer
- EZB lässt Leitzins unverändert bei 2,00 Prozent
- OpenAI und Oracle schließen Mega-Deal für 300 Milliarden Dollar ab
Streit um Namensrechte
Die christlich-konservative Europäische Volkspartei (EVP), zu der auch CDU und CSU gehören, brachte den Antrag ein. Die französische EVP-Abgeordnete Céline Imart (43) erklärte: „Ein Steak ist aus Fleisch gemacht – Punkt.“ Sie sprach von „ehrlicher Etikettierung“, dem Schutz der Landwirte und einer Bewahrung „kulinarischer Traditionen“.
EU-Kommission hatte Verbots-Liste aufgestellt
Die EU-Kommission hatte zuvor eine Liste mit 29 Begriffen vorgelegt, die für Fleischalternativen verboten werden sollten – darunter „Lende“, „Haxen“, „Brust“ und „Speck“. Begriffe wie „Burger“ oder „Wurst“ sollten dagegen erlaubt bleiben. Der nun beschlossene Antrag geht darüber hinaus und betrifft auch die Bezeichnungen „Steak“, „Schnitzel“, „Wurst“, „Burger“, „Eigelb“ und „Eiweiß“.
Beschluss schon im Oktober
Die neue Regel ist noch nicht endgültig. Im Oktober muss das Europaparlament darüber abstimmen.