Hintergrund

Israelische Bodenoffensiven

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Die israelische Armee reagierte in der Vergangenheit mehrfach mit dem Einsatz von Bodentruppen im Gaza-Streifen und im Westjordanland auf Anschläge palästinensischer Extremisten.

29. März 2002: Nach einem Selbstmordanschlag in einem Hotel in Netanya rückt die israelische Armee mit Panzern in Ramallah ein und stürmt den Amtssitz des damaligen palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat. In der Operation "Schutzwall" besetzt Israel binnen einer Woche die meisten Städte des Westjordanlandes.

19. Juni 2002: Panzer rollen in Jenin, Nablus und Kalkilia im Westjordanland ein, nachdem ein Selbstmordattentäter einen Anschlag auf eine Bushaltestelle in Jerusalem verübt hat.

25. Oktober 2002: Die Israelis reagieren mit einem Einmarsch in die Stadt Jenin im Westjordanland auf einen Selbstmordanschlag auf einen Bus bei Hebron.

22. November 2002: In der Operation "Kettenreaktion" besetzt Israel unter anderem Bethlehem. Damit kontrolliert es alle Autonomiestädte des Westjordanlandes außer Jericho. Der Vorstoß ist eine Reaktion auf einen Anschlag in einem Linienbus in Jerusalem.

6. März 2003: Mit einem Panzervorstoß gegen das Flüchtlingslager Jabalia im Gaza-Streifen sowie in das Westjordanland reagiert Israel auf einen Selbstmordanschlag in einem Linienbus in Haifa.

28. Juni 2006: Die israelische Armee rückt zur Befreiung des am 25. Juni verschleppten Soldaten Gilad Shalit mit Bodentruppen in den im Sommer 2005 geräumten Gaza-Streifen ein.

6. Juli 2006: Bei den schwersten Kämpfen seit Beginn der israelischen Offensive "Sommerregen" sterben beim Einsatz von Bodentruppen im Norden des Gaza-Streifens mindestens 15 Palästinenser und ein israelischer Soldat.

12. Juli 2006: Um den Beschuss israelischer Grenzorte zu unterbinden, weitet die israelische Armee ihre Operation aus und rückt mit Bodentruppen in das Zentrum des Gaza-Streifens vor. Mindestens sechs Palästinenser kommen ums Leben.

1. November 2006: Die Armee tötet bei bis zum 7. November anhaltenden Kämpfen von Bodentruppen mit Luftunterstützung in Bet Hanun im nördlichen Gaza-Streifen mindestens 34 Palästinenser.

5. Juli 2007: Die israelische Armee stößt mit Panzern auf zwei Flüchtlingslager im zentralen Gaza-Streifen vor. Mindestens elf Palästinenser werden getötet.

15. Jänner 2008: Beim blutigsten Militäreinsatz im Gaza-Streifen seit mehr als einem Jahr töten israelische Bodentruppen mit Luftunterstützung mindestens 19 Palästinenser.

1. März 2008: Als Reaktion auf den ständigen Raketenbeschuss israelischer Grenzorte startet die Armee die Operation "Heißer Winter". Bei den Kämpfen im Gaza-Streifen auch mit israelischen Bodentruppen sterben mehr als 100 Palästinenser. Israelische Medien nennen den zweitägigen Einsatz "nur eine Generalprobe".

3. Jänner 2009: Israelische Soldaten rücken in den Gaza-Streifen ein, um jene Gebiete zu besetzen, von denen aus Extremisten Israel mit Raketen beschießen. Dem Einmarsch geht eine einwöchige Offensive mit massiven Luftangriffen voraus, bei der über 460 Palästinenser ums Leben kommen.

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