Türkei

Kurden drohen mit neuen Anschlägen

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Nach der jüngsten Anschlagsserie mit Toten und Verletzten droht eine Gruppe von Extremisten mit neuen Anschlägen: "Wir machen die Türkei zur Hölle!"

Nach den Anschlägen in verschiedenen Urlaubsorten in der Türkei, bei denen drei Menschen gestorben und Dutzende verletzt worden sind, hat sich eine Gruppe kurdischer Extremisten am Dienstag zu dem tödlichen Bombenanschlag im türkischen Badeort Antalya bekannt. Die Freiheitsfalken Kurdistans (Teyrebazen Azadiya Kurdistan/TAK) erklärten auf ihrer Website, sie hätten den Anschlag verübt, der am Montag drei Menschen das Leben gekostet hatte. Unter den mehr als 20 Verletzten waren nach Angaben türkischer Behörden auch mehrere ausländische Touristen.

"Wir haben versprochen, die Türkei in die Hölle zu verwandeln ", hieß es in der Erklärung der Gruppe. "Die Angst vor dem Tod wird überall in der Türkei herrschen." Sie kündigte weitere und größere Anschläge an.

Nach dem Anschlag in Antalya nahm die Polizei einen Verdächtigen fest. Am Montag wurden in Izmir mehrere Mitglieder der verbotenen PKK bei einer Polizeirazzia festgenommen. Dabei wurde 2,5 Kilogramm Plastiksprengstoff sichergestellt. Die mutmaßlichen Terroristen hatten laut türkischen Behörden einen Anschlag auf Izmir geplant, der parallel zu den Bombenanschlägen von Antalya, Marmaris und Istanbul erfolgen sollte.

PKK will Unabhängigkeit Kurdistans
Die PKK kämpft seit 1984 für die Unabhängigkeit Kurdistans im südöstlichen Anatolien. Seitdem die separatistische Kurdenorganisation im Jahr 2003 den Waffenstillstand mit der türkischen Armee aufkündigte und den kurdisch dominierten Nordirak nach der US-amerikanischen Invasion vom selben Jahr als Rückzugsgebiet zu verwenden begann, hat sich der Kampf radikalisiert. Die türkischen Behörden haben über die betroffenen Badeorte massive Sicherheitsvorkehrungen verhängt.

Schaden für Tourismuswirtschaft
Allgemein werden katastrophale Auswirkungen der Bombenanschläge auf die türkische Tourismuswirtschaft, die für die Volkswirtschaft des Mittelmeerlandes von großer Bedeutung ist, befürchtet: Mehrere europäische Reiseveranstalter bieten bereits kostenlose Umbuchungsmöglichkeiten an. Das österreichische Außenministerium hat eine "erhöhte Sicherheitsgefährdung" bei Reisen in die Türkei verhängt und rät von einem Besuch Südostanatoliens ab.

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