Neue Enthüllungsplattform

Openleaks geht erst Ende 2011 in Betriebg

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Eine "kleine Alpha-Testphase" soll schon "in den kommenden Wochen" beginnen.

Die vollständige Inbetriebnahme des Wikileaks-Konkurrenzprojektes Openleaks wird nach Angaben ihres deutschen Gründers Daniel Domscheit-Berg voraussichtlich noch bis zum Jahresende dauern. Eine "kleine Alpha-Testphase" der neuen Internet-Enthüllungsplattform werde "in den kommenden Wochen" beginnen, sagte Domscheit-Berg am Freitag am Rande des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos. Die Beta-Testphase solle im Sommer starten. Gegen Ende des Jahres werde Openleaks voraussichtlich vollständig in Betrieb gehen.

Ausgewählte Medien und Organisationen
Anders als Wikileaks soll Openleaks brisante Dokumente nicht direkt online stellen, sondern sie von der jeweiligen Quelle ausgewählten Medien und Organisationen zur Verfügung stellen. Openleaks sei also "ein sehr neutraler Mechanismus", sagte Domscheit-Berg, der früher als Sprecher für Wikileaks arbeitete. Beteiligte Medien bekommen demnach jeweils einen eigenen Bereich bei Openleaks, in dem Dokumente eingestellt werden können. Openleaks stelle dabei sicher, dass die Quellen anonym blieben.

Kostenfrei
Ihre Dienste stellt die Plattform laut Domscheit-Berg kostenfrei zur Verfügung. Sie soll nach seinem Willen außerdem mit anderen Institutionen zur Enthüllung brisanter Informationen zusammenarbeiten. Er sehe in ihnen keine Konkurrenten, sondern Partner zum Austausch von Wissen und Erfahrungen, sagte der Openleaks-Gründer.

Domscheit-Berg wirft Assange Machtmissbrauch vor
Domscheit-Berg, der im September nach drei Jahren bei Wikileaks ausgestiegen war, hatte Wikileaks-Gründer Julian Assange vorgeworfen, seine Macht missbraucht zu haben. Außerdem habe es an Transparenz gefehlt. Wikileaks hatte Ende November mit der schrittweisen Veröffentlichung von rund 250.000 geheimen diplomatischen Depeschen der US-Regierung begonnen. Zuvor hatte die Enthüllungsplattform mit der Veröffentlichung von Dokumenten zu den US-Militäreinsätzen in Afghanistan und im Irak von sich reden gemacht.

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