Bundesliga

Salzburgs letzte Titel-Hoffnung heißt nicht nur Hartberg

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Um die Chance auf die 10-jährige Titelverteidigung in der Bundesliga zu wahren, muss der kriselnde Riese Salzburg am Sonntag in Hartberg (17 Uhr/live auf Sky) bestehen. Mit der Pflichterfüllung bei einem Lieblingsgegner ist es aber nicht getan.

Bei vier Punkten Rückstand und zwei zu spielenden Runden sind die Bullen am Sonntag (ab 17 Uhr, im Sport24-Liveticker) im Titelrennen gegen Sturm Graz auf Schützenhilfe der Konkurrenz angewiesen. Leisten soll die ausgerechnet der drei Punkte dahinter lauernde LASK.

Bullen machen sich keine Gedanken um Platz drei

Die Oberösterreicher gastieren nach ihrem Heimspiel gegen Tabellenführer Sturm in der letzten Runde noch in Salzburg. Auf eine Schnittpartie, die im schlimmsten Fall Rang drei und damit Salzburgs schlechteste Saisonplatzierung in der Red-Bull-Ära (seit 2005) zur Folge haben könnte, legt die Elf von Onur Cinel gewiss wenig Wert.

Über den Meisterschaftskampf an sich verloren die Salzburger in ihrer Aussendung am Freitag kein Wort. "Wir schauen nicht auf die Tabelle, sondern richten unseren Blick ausschließlich auf unsere Leistung und wie wir am Sonntag unser bestmögliches Spiel auf den Platz bringen können", betonte Cinel. "Ganz klares Ziel ist, es gegen eine sehr spielstarke Hartberger Mannschaft besser zu machen als zuletzt. Es muss uns gelingen, die Basis für das Spiel, was uns ausmacht, auf den Platz zu bringen und alles für die drei Punkte zu investieren."

Hartberg ist Salzburgs Lieblingsgegner

Salzburgs Bilanz gegen Hartberg ist fast blütenweiß: In 18 Ligaduellen ließ der Ligakrösus den Oststeirern nur einmal (Dezember 2019/2:2) einen Punkt. Im Cup allerdings kamen die Salzburger heuer erst im Elferschießen weiter. Und gerade auswärts (Niederlagen in Linz, Klagenfurt, Wien) liegt der Negativtrend begründet. Beim 0:2 gegen Rapid blieb Salzburgs Offensive erstmals seit November (0:0 bei Austria Wien) in der Liga torlos. Als Schwachstelle entpuppte sich zuletzt aber die Defensive. Ohne zumindest zwei Gegentore ging es in den jüngsten vier Partien nie vonstatten.

Das liegt auch an wechselnder Besetzung. Fehlte beim 2:2 gegen Sturm etwa Strahinja Pavlovic gelbgesperrt, so war in Wien Oumar Solet wegen einer Disziplinlosigkeit außen vor. In Hartberg wird zum erst zweiten Mal Timo Horn als Ersatzmann des am Knie verletzten Stammkeepers Alexander Schlager die Abwehr dirigieren. Mittelfeldspieler Mads Bidstrup ist erneut wegen Schulterproblemen fraglich. Weitere Stammkräfte, wie der Brasilianer Fernando oder Maurits Kjaergaard, fehlen schon länger.

Wir haben auch bei Rapid wieder gesehen, wie schwierig es ist, wenn wir nicht voll bei der Sache sind und keine Top-Leistung auf den Platz bringen", meinte Salzburgs Luka Sucic im Rückspiegel. "Das muss in Hartberg wieder anders sein, weil sie einen sehr frechen, offensiven und guten Fußball spielen, es wird für uns also keinesfalls einfacher als zuletzt."

»Sie müssen gewinnen, wir müssen gewinnen«

Hartberg knöpfte zuletzt dem Leader Sturm in Graz Punkte ab (1:1), ärgerte sich aber darüber, die Führung trotz langer Überzahl nicht über die Ziellinie gebracht zu haben. Die Oststeirer (25 Punkte) sind ihrerseits in einen Dreikampf mit Rapid (25) und Klagenfurt (22) um zwei Europacup-Plätze verwickelt. Rapid und die Austria werden bei Punktegleichheit vor Hartberg gereiht.

Trainer Markus Schopp geht davon aus, dass sein Team sechs Punkte gegen Salzburg und Rapid holen muss, um die Überraschung perfekt zu machen. "Es gibt ein klares Bild: Sie müssen gewinnen, wir müssen gewinnen. Die Salzburger schauen nach oben, wahrscheinlich aber auch nach unten. Und wenn wir sagen, wir wollen Platz vier haben, müssen wir die letzten zwei Spiele gewinnen."

Top-Scorer Entrup gesperrt

Hartberg werde sich von den Ergebnissen der Salzburger nicht täuschen lassen, meinte Schopp. "Wir wissen, dass das schon eine sehr gute Mannschaft ist, die zwar ihre Themen heuer hat, aber bis zur letzten Sekunde alles dafür tun wird, doch noch Meister zu werden." Sein Team sieht Schopp mittlerweile auch reif genug, um im Finish gegen die Großclubs zu reüssieren. "Ich sehe die Mannschaft absolut fokussiert und mit der Überzeugung, die letzten zwei Schritte auch gehen zu können."

Toptorschütze Maximilian Entrup ist gegen die Salzburger allerdings gelbgesperrt und könnte von Ruben Providence ersetzt werden. Der zweitbeste Torschütze, Donis Avdijaj, steht vor seinem 100. Bundesliga-Spiel. Tobias Kainz, mit 174 Einsätzen Hartbergs Bundesliga-Rekordspieler, bleibt für zwei weitere Jahre, wie der Club am Freitag mitteilte. 

Mögliche Aufstellung:

Hartberg: Sallinger - Heil, Komposch, Bowat, Pfeifer - Kainz - Frieser, Sangare, Prokop, Avdijaj - ProvidenceSalzburg: Horn - Daniliuc, Solet, Pavlovic, Terzic - Bidstrup, Diambou, Gloukh, Guindo - Nene, Konate

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