2010 neuer Pleitenrekord erwartet

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Einen neuen Pleiterekord erwartet der Alpenländische Kreditorenverband für das Jahr 2010. Es sei zu befürchten, dass in Österreich im Jahr 2009 der Gipfel der Insolvenzentwicklung noch nicht erreicht wurde, betonte AKV-Experte Alois Schönfeld am Dienstag. Nach einem Plus von 7,8 Prozent auf 17.153 Firmen- und Privatpleiten im Vorjahr wird für heuer ein weiteres Plus um 10 bis 11 Prozent erwartet.

Das Thema Kreditklemme sei jedenfalls noch lange nicht abgeschlossen, so Schönfeld. Für viele Unternehmen könnte gerade beim Wiederanspringen der Nachfrage die Finanzierung des Lageraufbaus und der Kreditforderungen problematisch werden. Die Vorsicht der Banken treffe die Unternehmensfinanzierung stärker als den Bereich Investmentbanking, kritisiert Schönfeld. Denn die Mittel gehen dorthin, wo es höhere Renditen gibt. Dazu komme, dass gefährdete Unternehmen oder Private auf die neue Insolvenzordnung warten, die heuer mit Erleichterungen in Kraft treten soll.

Die Krise hat jedenfalls auf der Insolvenzstatistik 2009 deutliche Spuren hinterlassen. Die Unternehmenskonkurse stiegen im Jahresvergleich um 9,4 Prozent auf 6.883 Fälle. Die Privatkonkurse stiegen um 6,8 Prozent auf 10.270 Fälle. Insgesamt betrug der Zuwachs 7,8 Prozent auf 17.153 Ausgleiche oder Konkurse.

Nach Branchen ist das Bauhaupt- und Nebengewerbe mit 1.076 Fällen am insolvenzanfälligsten. Rang zwei hält der Bereich Gaststätten und Hotellerie, gefolgt von der Transportbranche. Die größten Fälle des Jahres 2009 waren die Wiener Unternehmensberatung Marta mit Passiva von 167,1 Mio. Euro, gefolgt von der oberösterreichischen Rumplmayr-Gruppe mit 135 Mio. Passiva.

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