Europas größter Reisekonzern TUI kommt bei seinem Sanierungskurs wegen starken Gegenwinds nur mühsam voran. In Frankreich brechen die Gästezahlen ein, das Geschäft mit Luxuskreuzfahrten steht auf dem Prüfstand und Badeurlauber meiden die Resorts in Ägypten wegen der politischen Unsicherheiten.
Die negativen Auswirkungen der Buchungsrückgänge in dem Land am Nil lasteten auf einigen Geschäften wie etwa der dort stark vertretenen Hotelkette Iberotel, sagte Konzernchef Friedrich Joussen am Mittwoch. Doch besorgniserregend sei die Lage nicht. "Wir verdienen in Ägypten noch Geld, aber es ist weniger." Zudem seien Reisende auf andere Strand-Ziele wie die Kanaren ausgewichen - hier stiegen die Übernachtungszahlen des Konzerns.
Eigentlich ist Ägypten ein beliebtes Winterziel von sonnenhungrigen Deutschen und Franzosen. Doch vor allem letztere waren von den blutigen Unruhen im Herbst abgeschreckt. TUI verlor in diesem Winter in Frankreich bereits gut ein Drittel seiner Gäste. Die Folgen waren aber noch überschaubar, da der Konzern massiv Hotel- und Flugkapazitäten aus dem Markt nahm. In Deutschland buchten im Winter zehn Prozent weniger Gäste bei TUI. Das Minus werde in Kauf genommen, da sich das Unternehmen darauf konzentriere, exklusivere Reisen, die mehr Kosten, an den Mann zu bringen, sagte Joussen.