Afrika südlich der Sahara boomt weiter. Die Experten des Internationalen Währungsfonds (IWF) sagen nach über fünf Prozent Wachstum 2011 auch für das kommende Jahr einen Anstieg des Bruttosozialprodukts von 5,8 Prozent voraus. "Afrika könnte am Beginn eines Wirtschaftsaufschwungs stehen, so wie China vor 30 Jahren", schrieb vor einigen Monaten der IWF euphorisch.
Der Optimismus der Ökonomen speist sich aus vielen positiven Entwicklungen. Inflationsraten sanken, die Auslandsverschuldungen nahmen ab. Manche Länder - wie Ghana oder Angola - scheinen mit jährlichen Wachstumsraten von fast zehn Prozent "asiatische Tigerstaaten" zu kopieren. Schon wird von Afrikas "Löwenstaaten" gesprochen. Doch gibt es nach wie vor Gründe, die diese Euphorie bremsen könnten. Die Wirtschaft konzentriert sich fast ausschließlich auf Rohstoffexporte, ein Binnenmarkt existiert kaum. Das Hauptproblem stellt aber die fehlende Armutsbekämpfung dar, die vor allem durch die vernachlässigte Landwirtschaft bedingt ist.