AK-Umfrage

16 Prozent der Bahn-Pendler tendieren zum Auto

Teilen

Pendler wünschen sich pünktlichere Züge und Busse, bessere Information über Verspätungen und klagen über hohe Fahrtkosten. Das hat eine aktuelle Pendler-Umfrage der Arbeiterkammer (AK) unter 1.100 Bahnfahrern ergeben. Rund 16 % der Befragten überlegen, von Bussen und Bahnen aufs Auto umzusteigen.

"Das ist ein Alarmsignal", sagte AK-Präsident Herbert Tumpel. Die Bahn müsse Pendler als Kunden ernster nehmen. 16 % weniger Bahn-Fahrer wären laut AK täglich etwa 9.000 Autofahrer mehr auf den Straßen in und um Wien. Ihr Umstieg aufs Auto würde die Bahn nach Schätzungen der AK bis zu 9 Mio. Euro jährlich kosten.

76 % der Pendler schätzen die Fahrtkosten als hoch oder sehr hoch ein. Fast 80 % der Befragten forderten mehr Pünktlichkeit. Jeder Zweite wünscht sich die Züge oder Busse in kürzeren Intervallen und über 45 % der Befragten möchten eine bessere Abstimmung der Anschlusszüge. Die Ergebnisse zeigten auch starke regionale Unterschiede: Sehr häufig von Verspätungen betroffen sahen sich 61 % der Befragten aus der Richtung von Laa an der Thaya und Mistelbach sowie Bernhardsthal oder Gänserndorf.

53 Prozent klagen über Fahrplan

Über Verschlechterungen beim Fahrplan klagten insgesamt 53 % der Befragten, insbesondere aus den Richtungen Bernhardtsthal/Gänserndorf. Auffallend verbessert haben sich die Einschätzungen der Bahnpendler zur Strecke Deutschkreutz, Wiener Neustadt, Baden.

Laut AK-Umfrage zeigen die Pendler Verständnis, dass es aufgrund von Bauarbeiten zu Zugausfällen komme. Nur rund 8 % äußerten gar kein Verständnis für baustellenbedingte Verzögerungen.

Die Arbeiterkammer forderte bessere und genauere Fahrgastinformationen. Zudem müssten Pendler steuerlich entlastet werden. Wer mit Öffis zur Arbeit fährt und damit die Umwelt entlastet, sollte mit einem großen Pendlerpauschale belohnt werden. Die AK hatte von Dezember bis Jänner die Bahn- und Buspendler nach ihren Problemen am Arbeitsweg befragt.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.