Deutsche-Post-Chef erwägt Bonuszahlungen

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Im Vorfeld der Tarifgespräche mit der Gewerkschaft ver.di hat Postchef Frank Appel den Post-Beschäftigten Boni in Aussicht gestellt.

"Sollte sich die wirtschaftliche Situation im Briefbereich wirklich besser entwickeln, wären wir bereit, einen Teil der eingesparten Gelder wieder an die Mitarbeiter auszuzahlen", sagte der Postchef gegenüber dem "Spiegel". Den Bonus soll es geben, wenn sich die Beschäftigten darauf einlassen, auf eine bereits vereinbarte Lohnerhöhung zu verzichten und die Wochenarbeitszeit unentgeltlich weiter auszudehnen.

Gewerkschaft will Verzicht auf Fremdvergabe

Am Dienstag (6.10.) beginnen bei der Post Verhandlungen über einen Rationalisierungsschutz. ver.di hat die Post aufgefordert, in der Briefzustellung auch künftig auf fremde Unternehmen zu verzichten. Die Fremdvergabe in der Paketzustellung soll auf das bisherige Maß begrenzt werden.

Damit sollen Post-Beschäftigte vor Stellenkürzungen durch Auslagern (Outsourcing) geschützt werden. Verträge zwischen Deutscher Post und ver.di dazu laufen Ende des Jahres aus. Bisher darf die Post in der Briefzustellung keine und in der Paketzustellung maximal 880 Bezirke fremd vergeben.

Unternehmen und Gewerkschaft sind zudem auf weiteren Feldern auf Konfliktkurs. Die Post will die Wochenarbeitszeit ohne Lohnausgleich von 38,5 auf 40 Stunden erhöhen und die mit Dezember vereinbarte Lohnerhöhung um drei Prozent aussetzen. Beides hält ver.di für nicht akzeptabel. Das Post-Management will im schrumpfenden Briefgeschäft aber Personalkosten sparen. Für den Fall, dass es keine Einigung gibt, hat ver.di für November bereits mit Streiks gedroht.

Der "Spiegel" berichtete weiter, sollten die Verhandlungen scheitern, könnten den Beschäftigten nach internen Post-Unterlagen möglicherweise eine "flächendeckende Fremdvergabe" und "betriebsbedingte Kündigungen" drohen.

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