Deutsche Reeder planen Bad Bank für Schiffe

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Deutsche Banken und Reeder bereiten einem Zeitungsbericht zufolge die Gründung einer Auffanggesellschaft für überflüssige Containerschiffe vor. Ein entsprechendes Konzept hätten Branchenvertreter auf einem ersten Treffen in Hamburg diskutiert, berichtet die "Financial Times Deutschland". Die von Reedern und Banken finanzierte Auffanggesellschaft "Baltic Max Feeder GmbH" soll demnach bis zu 500 Containerfrachter mieten. Weltweit gebe es nur rund 4.700 dieser Schiffe.

Ähnlich wie die Bad Banks der Finanzbranche solle die Gesellschaft die Reeder von ihren Verlustbringern befreien und gleichzeitig den ruinösen Preisverfall der Schiffsmieten stoppen. Diese sogenannten Charterraten liegen derzeit auf einem absoluten Tiefpunkt. Die Reeder und Emissionshäuser würden durch Beitragszahlungen an die Gesellschaft die Verluste aller Schiffe untereinander aufteilen. Die Betreiber der geparkten Schiffe erhielten eine Rate, die mindestens die Betriebskosten und die Zinszahlungen an die Banken decke. So wären sie nicht mehr gezwungen, ihre Schiffe zu Verlustpreisen zu vermieten.

Grundlage des Systems sei Konzept des Steuerberaters Hermann Neemann, berichtet das Blatt weiter. Sein Plan stehe und falle mit der Beteiligung der Banken. Er sehe vor, dass sie für die Beiträge der Reeder bürgten. Bei dem Treffen anwesend gewesen seien auch der weltgrößte Schiffsfinanzierer HSH Nordbank und die Nummer vier der Branche, die Deutsche Schiffsbank. Sie gehört mehrheitlich der Commerzbank. Die Banken könnten so sicherstellen, dass Reeder ihnen weiter Zinsen zahlen könnten.

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