Autovermieter

Hertz kauft Dollar Thrifty um 1,2 Mrd. Dollar

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Der US-Autovermieter Hertz übernimmt den kleineren Rivalen Dollar Thrifty für rund 1,2 Mrd. Dollar und will damit seine Präsenz am internationalen Markt ausbauen. Gemeinsam kommen der Sixt-Rivale Hertz und Dollar Thrifty auf rund 9.800 Filialen auf sechs Kontinenten.

Die Fusion gilt als Zeichen für einen Aufschwung auf dem gebeutelten Mietwagen-Markt, der in der Rezession stark eingebrochen war. Hertz hat trotzdem weiterhin zu kämpfen. Im ersten Quartal fuhr das weltweit tätige Unternehmen erneut einen Verlust ein, erhöhte fürs Gesamtjahr allerdings seine Prognose.

"Das Zusammenführen von Hertz und Dollar Thrifty ist ein exzellenter strategischer Schritt", teilte Hertz-Chef Mark P. Frissora mit. Dollar Thrifty habe eine starke internationale Präsenz. Hertz könne die bekannten Marken "Dollar Rent a Car" und "Thrifty Car Rental" dafür nutzen, die eigene Strategie schneller umzusetzen. Das Unternehmen will vor allem Kunden gewinnen, die in ihrer Freizeit auf Mietautos zurückgreifen und sich weniger auf Geschäftsleute konzentrieren.

Die Übernahme muss noch von Wettbewerbsbehörden und den Aktionären von Dollar Thrifty genehmigt werden. Die Zahlung von 41 Dollar je Anteilsschein entspricht einem Aufschlag von knapp sechs Prozent auf den Dollar-Thrifty-Schlusskurs von Freitag. Die Papiere waren in New York bei 38,85 Dollar aus dem Handel gegangen. 80 % der Kaufsumme werden in bar gezahlt, 20 % in eigenen Aktien. Nach dem erfolgreichen Kauf soll Dollar Thrifty von der Börse genommen werden. Dann konkurriert Hertz in den USA nur noch mit Avis.

Hertz nimmt den Großeinkauf in schweren Zeiten vor. Ende des ersten Quartals hatte der US-Konzern Schulden in Höhe von mehr als zehn Mrd. Dollar. Auch zu Jahresbeginn kam Hertz nicht aus den roten Zahlen heraus. Im 1. Quartal betrug der bereinigte Verlust je Aktie 12 Cent, nach einem Fehlbetrag je Aktie von 25 Cent im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg um 6 % auf 1,66 Mrd. Dollar.

Hertz beobachtet nach eigenen Angaben seit einiger Zeit, dass die Menschen wieder mehr verreisen und die Verkäufe von gebrauchten Mietwagen wieder zulegen. Der Konkurrent des deutschen Vermieters Sixt hat seine Prognose fürs laufende Jahr erhöht. Er rechnet jetzt mit einem bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 43 und 45 Cent. Bisher lag die Prognose bei 37 und 39 Cent.

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