Nach US-Justizstreit

Älteste Schweizer Bank vor endgültigem Aus

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Wegelin bekennt sich der Beihilfe zu Steuerhinterziehung für schuldig.

Die älteste Bank der Schweiz steht nach einer Übereinkunft mit US-Strafverfolgern vor dem endgültigen Aus. Wie das Bankhaus Wegelin & Co. am Donnerstagabend am Firmensitz in St. Gallen mitteilte, bekannte sich das Unternehmen in den Vereinigten Staaten der Beihilfe zur Steuerhinterziehung für schuldig. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Bank ihr Geschäft in Eigenregie in Folge der Auseinandersetzung mit den US-Behörden aufgegeben. Die Geschäftsteile außerhalb der USA wurden vom Bankhaus Notenstein übernommen, das zur Raiffeisen-Gruppe gehört.

Wegelin erkenne durch die Vereinbarung mit den US-Behörden an, zwischen 2002 und 2010 über Konten US-Bürgern bei der Steuerhinterziehung geholfen zu haben, wie aus der Mitteilung des Bankhauses hervorgeht. Mit der Übereinkunft würden die Ermittlungen der New Yorker Staatsanwaltschaft und der US-Steuerbehörden gegen Wegelin eingestellt. Wegelin werde insgesamt 57,8 Mio. US-Dollar (44,6 Mio. Euro) an die USA zahlen, darunter 20 Mio. Dollar für nicht gezahlte Steuern und 22 Millionen Dollar Strafe. Bereits im vergangenen Jahr hatte das US-Justizministerium 16 Mio. Dollar beschlagnahmt.

Wegelin stand vor knapp einem Jahr vor dem Zusammenbruch, nachdem drei Berater des Geldhauses beschuldigt worden waren, Kunden bei der Hinterziehung von Steuern geholfen zu haben. Das Geldhaus war 1741 gegründet worden und ist damit die älteste Bank der Schweiz. Ein Richter muss die Übereinkunft mit den US-Ermittlern nun noch mit einem Urteilsspruch bestätigen. Danach ist das Verfahren gegen Wegelin formal beendet. Danach wird die Bank eigenen Angaben zufolge ihr Geschäft endgültig einstellen.

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