Mit der 150-Mio.-Euro-Anleihe, die die CA Immobilien Anlagen AG kommende Woche begibt, wird das Unternehmen zur Hälfte bestehende Kreditschulden tilgen und den Rest zur Stützung der langfristigen Liquidität verwenden. Dies sagten die Vorstände der CA Immo am 30. September bei einem Pressegespräch. Konkret können damit 75 Mio. Euro eines länger laufenden Bankkredits vorzeitig getilgt werden, für die restlichen 170 Mio. Euro wurde eine Fristverlängerung bis 2016/21 vereinbart.
Die Konditionen des Bonds werden bis zum 1. Oktober bekannt gegeben. Privatanleger sollen bei der Zeichnung bevorzugt werden, deshalb wurde auch eine niedrige Stückelung von 500 Euro gewählt. Leadmanager der Emission ist UniCredit, die Zeichnungsfrist läuft von 9. bis 13. Oktober, vorzeitige Schließung vorbehalten.
Neben der Teil-Rückführung eines UniCredit-Kredits könne durch die Refinanzierung mit dem 5-jährigen Bond über 100 bis 150 Mio. Euro auch eine Optimierung der Fristigkeiten bei den Verbindlichkeiten erzielt werden, sagten die CA-Immo-Vorstände Bruno Ettenauer und Wolfhard Fromwald. Ursprünglich war der 20-Jahres-Kredit über 400 Mio. Euro abgeschlossen worden. Dann hatte man sich für die Option einer früheren Rückführung per 2011 entschlossen. Zuletzt waren noch etwa 300 Mio. Euro offen, von denen nun ein zweistelliger Mio.-Betrag bereits 2011 getilgt werden soll, für den Rest bleibt bis 2016/21 Zeit.
Anleihen werden eher angenommen
Zum Vehikel einer Anleihe greift die CA Immo nun, da die Märkte für Kapitalerhöhungen noch nicht ausreichend erholt seien, so Fromwald. Für Anleihen hält man die Märkte dagegen für aufnahmefähig genug, sagte Reinhard Madlencnik, Bereichsleiter Real Estate bei der UniCredit Bank Austria. Seit Jahresanfang gebe es wachsendes Interesse an Anleihen, bisher seien heuer in Österreich schon mehr als 2 Mrd. Euro platziert worden. Die Bank hat die CA Immo bereits 2006 bei einer 200-Mio.-Euro-Anleihe begleitet.
Für das Gesamtjahr 2009 hat sich die CA Immo laut Fromwald sowohl Verkäufe als auch neue Investments im Ausmaß von jeweils 300 Mio. Euro vorgenommen. Durch Verkäufe plane man heuer Mittelfreisetzungen in diesem Ausmaß, eventuell auch mehr als 300 Mio. Euro. Die Verkäufe würden mit Gewinn erfolgen, im ersten Halbjahr 13 bis 14 Mio. Euro.
Die CA-Immo-Gruppe verfügt über ein Immo-Portfolio im Volumen von 3,7 Mrd. Euro. Davon befindet sich der Großteil in Deutschland und Österreich mit 2,2 bzw. 0,8 Mrd. Euro in der CA Immo Anlagen. Die 0,7 Mrd. Euro in Ost- und Südosteuropa werden über die CA Immo International gehalten. Ziel ist jeweils ein ausgewogener Mix aus zwei Drittel Bestand (derzeit 2,7 Mrd. Euro) und einem Drittel Immobilien in Entwicklung (1,0 Mrd. Euro). Die Eigenkapitalquote von zuletzt rund 41 Prozent - 1,8 Mrd. Euro Eigenkapital bei 1,9 Mrd. Euro Finanzverbindlichkeiten - soll wieder auf das Mittelfrist-Ziel von 45 Prozent gehoben werden. Die Nettoverschuldung per 30.6. betrug 1,6 Mrd. Euro, der Stand der liquiden Mittel 289 Mio. Euro.
Die Anleihe wird eine Verzinsung zwischen 6,0 und 7,0 Prozent aufweisen, teilte die CA Immo nach Prüfung des Emissionsprospekts durch die Finanzmarktaufsicht (FMA) mit. Der endgültige Zinssatz werde unmittelbar vor Beginn der Zeichnungsfrist festgelegt und veröffentlicht. Die Zeichnungsfrist der 5-jährigen Unternehmensanleihe läuft von Freitag, 9. Oktober, bis Dienstag, 13. Oktober, wobei eine vorzeitige Schließung vorbehalten ist.