Chrysler will Magna keine Aufträge mehr geben

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Chrysler will einem Zeitungsbericht zufolge keine Fertigungsaufträge mehr an Magna vergeben. Nach dem Willen von Konzern-Chef Sergio Marchionne, der auch Fiat-Chef ist und nach der Übernahme von Chrysler durch die Italiener beide Unternehmen führt, sollen stattdessen künftig Chrysler-Modelle, die zuvor bei Magna gebaut wurden, in einer neu erworbenen Fabrik in Italien produziert werden.

Dies sagte Marchionne laut dem "Wall Street Journal" am Mittwoch. Das wäre ein weiterer Schlag für den Autozulieferer Magna, der zusammen mit russischen Partnern Opel übernehmen will. Auch VW überlegt Aufträge von Magna abzuziehen.

Laut dem Bericht wäre dieser Schritt des Italieners allerdings ohnehin die Fortsetzung der Fiat-Strategie, die Kontrolle über Chryslers Fertigung zu erlangen. Bereits zuvor habe der Fiat-Chef nach dem Einstieg bei Chrysler dafür gesorgt, dass der US-Autohersteller einige Partnerschaften wie jene mit den japanischen Autobauern Nissan und Mitsubishi beendete. Obwohl der italienische Konzern zunächst nur mit 20 Prozent bei Chrysler an Bord ist, verfügt Fiat über Rechte, die dem Autobauer die alleinige Kontrolle über das US-Unternehmen verleihen.

Chrysler verbucht im europäischen Markt derzeit besonders starke Absatzeinbußen. In den ersten acht Monaten dieses Jahres verkaufte der Autobauer in Europa lediglich knapp 38.000 Fahrzeuge. Dies entspricht einem Minus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von knapp 47 Prozent, womit Chrysler Schlusslicht aller Hersteller ist, die in Europa unter dem Einbruch durch die Autokrise leiden.

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