Daimler-Beschäftigte legen Arbeit nieder

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Mehrere tausend Daimler-Beschäftigte im Werk Sindelfingen haben am Donnerstag für den Erhalt ihrer Jobs protestiert. "Die Stimmung ist aufgeladen, die Mitarbeiter sind sehr wütend", sagte ein Betriebsratssprecherin. Sie glaubten nicht an die Zusage des Vorstands, dass ihre Arbeitsplätze im größten Pkw-Standort nach dem geplanten Stopp der Produktion der Mercedes-C-Klasse sicher sind.

Nach Angaben einer Betriebsratssprecherin ruhte am Donnerstag in dem größten deutschen Werk mehrere Stunden lang die Produktion. Rund 7.000 Mitarbeiter nahmen an einer Informationsveranstaltung teil. Zuvor hatten mehrere hundert Beschäftigte mit einem Protestmarsch von Böblingen nach Sindelfingen ihrem Ärger Luft gemacht. Sie trugen Plakate mit Aufschriften wie "C-Klasse rein. Vorstand gehe heim".

Die C-Klasse soll ab 2014 in Deutschland nur noch in Bremen gebaut werden, sowie erstmals im US-Werk in Tuscaloosa. Die Regierung des US-Staats Alabama stellte Daimler einen finanziellen Zuschuss von bis zu 100 Mio. US-Dollar ab dem Jahr 2013 in Aussicht. Der Zuschuss ist gebunden an die Schaffung neuer Jobs. Unter anderem seien 55 Mio. Dollar über einen Zeitraum von zehn Jahren für die Ausbildung von Arbeitskräften vorgesehen.

Die Proteste in Sindelfingen sollen am Freitag weitergehen. Die IG Metall plant einen Demonstrationszug durch die Innenstadt von Sindelfingen. Bereits am Mittwoch hatte in Sindelfingen die komplette Produktion geruht. Es seien rund 1.000 Autos nicht gebaut worden, hieß es.

Der Daimler-Vorstand hatte zuvor den Abzug der Fertigung der neuen C-Klasse bekanntgegeben. Sindelfingen soll dafür von Bremen die Montage des sportlichen SL-Roadsters übernehmen. Die IG Metall sieht rund 3.000 Jobs in Gefahr. Daimler hingegen schloss einen Stellenabbau in dem Werk aus. In der gesamten Produktion in Sindelfingen arbeiten laut Daimler zurzeit 20.000 Beschäftigte, davon weniger als 4.000 für die C-Klasse.

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