Ingame-Items-Markt hat geschätztes Volumen von 46 Mrd. Dollar jährlich.
Die Deutsche Börse steigt in den wachsenden Markt für Computerspiele ein. Die Frankfurter gründen gemeinsam mit der Hamburger Finanztechnologiefirma Naga die Plattform Switex, auf der Computerspiel-Gegenstände (Ingame-Items) gehandelt werden können. Dabei handelt es sich beispielsweise um Waffen oder Kleidungsstücke, mit denen Nutzer in Strategie- oder Ballerspielen besser vorankommen.
Der Ingame-Items-Markt hat Schätzungen zufolge ein jährliches Volumen von 46 Mrd. Dollar (43,25 Mrd. Euro) und wächst um mehr als zehn Prozent im Jahr. "Das ist ein riesiger Markt, von dem wir uns ein möglichst großes Stück abschneiden wollen", sagte ein Naga-Sprecher am Donnerstag.
"Virtuelle Wertgegenstände zu Geld machen"
Nutzer können heute bei zahlreichen Online-Spielen Dinge kaufen, um besser zu werden - etwa ein Maschinengewehr beim Ego-Shooter Counter-Strike oder Möbel beim Strategiespiel Sims. Eine weltweite, regulierte Plattform für den Handel mit solchen Gegenständen gebe es bisher aber nicht, erklärt Naga-Chef Yasin Qureshi, der Switex leiten soll. "Wir bieten Computerspielern die Möglichkeit, virtuelle Wertgegenstände, die sie durch ihre Fähigkeiten und Bemühungen erworben haben, zu Geld zu machen."
Die neue Plattform soll laut Naga im zweiten Quartal 2017 an den Start gehen. Ziel sei es, mit der Unterstützung der Deutschen Börse einen neuen Standard für den Handel mit virtuellen Gegenständen zu entwickeln. Einige Mitarbeiter von Deutschlands größtem Börsenbetreiber, die privat leidenschaftliche Computerspieler sind, beschäftigen sich schon länger mit dem Thema. Der hessische DAX-Konzern, der gerade mit der London Stock Exchange (LSE) fusionieren will, wird eine Minderheitsbeteiligung an Switex halten.