Trotz Ukraine-Krise und Irak-Konflikt geht der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) derzeit von einem kräftigen Exportwachstum für Deutschland aus. Für das laufende Jahr rechne der Verband mit einem Plus bei den Ausfuhren von bis zu fünf Prozent, heißt es im neuen Außenwirtschaftsreport.
Im ersten Quartal dieses Jahres hätten die Ausfuhren gegenüber dem Vorquartal nur leicht um 0,3 Prozent zugelegt. Auch für das zweite Quartal sei noch keine deutliche Belebung zu erwarten. In der zweiten Jahreshälfte aber könnte die Nachfrage nach deutschen Produkten wieder anziehen, "gezogen vom Sog einer Belebung des Welthandels", prognostiziert der BDI.
Voraussetzung für eine solche Aufwärtsentwicklung sei, dass sich die Konflikte in der Ukraine und dem Irak nicht noch weiter verschärften, erklärte BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber. Deutsche Exporteure könnten demnach Ausfuhren nach Russland durch die Lappen gehen. Darüber hinaus könnten sich mögliche Wirtschaftssanktionen gegen Russland negativ auf die Weltwirtschaft auswirken. Dennoch stemme sich der Industrieverband nicht gegen Sanktionen. "Frieden und Freiheit stehen über wirtschaftlichen Interessen. Es gibt ein Völkerrecht, und das ist nicht verhandelbar", betonte Kerber.
Als Exportbremse könnte sich laut BDI auch der derzeitige Konflikt im Irak entwickeln.