Handygespräche ins Festnetz werden teurer

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Die Telekom-Regulierungsbehörde RTR erhöht die Zusammenschaltungsentgelte bei Anrufen von einem Handy ins Festnetz. Der Bescheid soll am Montag (10.8.) zugestellt werden und eine Verteuerung um 37 Prozent bringen, schäumen die Handybetreiber. Sie werfen dem Regulator vor, die teilstaatliche Telekom Austria zu bevorzugen.

Orange-Chef Michael Krammer sieht in der RTR einen "Verein zur Förderung der Telekom Austria", T-Mobile-Boss Robert Chvatal warf der Behörde eine "Quersubventionierung" der Telekom vor. Beide kündigten rechtliche Schritte an.

Terminierungsentgelte steigen um 37 Prozent

Die Telekom selbst, die mit der Tochter Mobilkom den Marktführer im Mobilfunk stellt, will vor einer Stellungnahme noch den Bescheid abwarten. Sie verweist aber darauf, dass die Anhebung auf ein vom kleinsten Mobilfunker "3" angestrengtes Verfahren zurückgehe.

Allerdings wollte "3" eine Senkung der Zusammenschaltungsgebühren erreichen, rausgekommen sei das Gegenteil. Laut T-Mobile und Orange würde die Anhebung der auch als Terminierungsentgelte bezeichneten Preise die Branche (inklusive der Telekom-Mitbewerber im Festnetz) mindestens einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Ausgenommen sei davon nur Marktführer Telekom Austria.

Eine direkte Preiserhöhung für die Kunden sei derzeit nicht geplant, hieß es von T-Mobile und Orange. Aber es sei bei einem äußerst intensiven Wettbewerb schwierig, die Kosten unterzubringen. Dies würde sich zumindest auf die Investitionen in den Netzausbau auswirken und sei jedenfalls "kontraproduktiv", betonte Chvatal. Unisono mit Krammer kritisierte er, dass die jetzige Erhöhung der Entgelte den Intentionen der EU widerspreche. Außerdem habe die Regulierungsbehörde selbst noch bis vor kurzem eine Erhöhung der Entgelte abgelehnt.

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