Die deutschen Produzenten haben ihre Preise im April so schwach angehoben wie seit über drei Jahren nicht mehr. Sie stiegen im Schnitt nur noch um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. "Eine niedrigere Jahresveränderungsrate hatte es letztmalig im März 2010 gegeben", hieß es. Damals waren die Preise sogar um 1,5 Prozent gefallen.
Für die nachlassende Teuerung ist vor allem Energie verantwortlich, die sich um 0,7 Prozent verbilligte. Mineralölerzeugnisse wie Benzin und Diesel kosteten 8,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Nahrungsmittel verteuerten sich dagegen um 2,6 Prozent, Strom um 1,4 Prozent.
In dieser Statistik werden die Preise ab Fabrik geführt - also noch bevor die Produkte in den Handel kommen. Die Erzeugerpreise geben damit einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Inflation. Die Teuerungsrate ist derzeit mit 1,2 Prozent so niedrig wie seit September 2010 nicht mehr, weil wegen der weltweit schwachen Konjunktur Öl und viele andere Rohstoffe deutlich billiger geworden sind.