Europas Leitbörsen am Vormittag belastet

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Die Leitbörsen in Europa haben am späten Vormittag überwiegend schwächer notiert. Der Euro-Stoxx-50 notierte gegen 11.00 Uhr mit einem Minus von 0,73 Prozent bei 3.278,41 Punkten. Der DAX in Frankfurt stand bei 9.897,60 Punkten mit einem Minus von 0,90 Prozent. In London zeigte sich der FT-SE-100 mit Abschlägen von 0,54 Prozent auf 6.788,59 Punkten.

Im Fokus der Anleger standen Einkaufsmanagerindizes im Industrie- und Dienstleistungssektor für Frankreich, Deutschland und die Eurozone. Für die Eurozone rutschte der Einkaufsmanagerindex im Juni um 0,7 auf 52,8 Punkte auf den tiefsten Stand seit einem halben Jahr. Volkswirte hatten nur einen leichten Rückgang auf 53,4 Punkte erwartet. Besonders enttäuschend fielen die Daten für Frankreich aus. Dort rutschte der Index auf 47,8 Punkte, prognostiziert wurde von Analysten ein Stand von 49,5 Punkten.

"Die Eurozone ist im zweiten Quartal so stark gewachsen wie seit drei Jahren nicht mehr", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Dass das Barometer jedoch zum zweiten Mal hintereinander nachgab, deutet darauf hin, dass dem Aufschwung ein wenig die Luft ausgeht."

Bei den Einzelwerten notierten Titel von BNP Paribas mit minus 0,9 Prozent. Die französische Großbank hat sich im Streit um Milliarden-Strafen wegen Geschäften mit Staaten wie Iran und Sudan nach Informationen aus Verhandlungskreisen grundsätzlich mit der US-Justiz verständigt. Anfang Juli könnte die offizielle Einigung verkündet werden, hieß es. So sei eine Rekordzahlung zwischen acht und neun Mrd. US-Dollar vereinbart. Zudem werde sich die Bank offiziell für schuldig erklären. US-Justiz und Bank wollten die Berichte nicht kommentieren.

Aktien des spanischen Diskonters Distribuidora Internacional de Alimentacion (Dia) an der Madrider Börse notierten mit plus 3,93 Prozent. Europas größter Handelskonzern Carrefour kauft die Geschäfte des spanischen Einzelhändlers. Der Unternehmenswert liege bei 600 Millionen Euro, teilte Carrefour mit. Dabei gehe es um mehr als 800 Geschäfte der Spanier in Frankreich. 2011 hatte Carrefour Dia abgespalten, um sich mehr auf die heimischen Aktivitäten zu konzentrieren. Dia hatte Ende 2013 weltweit mehr als 7.000 Geschäfte. Carrefour notierten mit minus 0,76 Prozent.

Santander notierten mit minus 0,79 Prozent. Spaniens größte Bank verstärkt sich mit einem Zukauf in Nordeuropa. Das Geldinstitut will die GE Money Bank für 700 Mio. Euro übernehmen. Der Verkauf solle in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden. Santander erhofft sich davon eine Verbesserung der Kernkapitalquote.

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