Europas Leitbörsen schließen deutlichen im Minus

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Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch nach einem bewegten Handelstag einheitlich mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 21,83 Einheiten oder 0,71 Prozent auf 3.050,37 Zähler.

Berichte über die ansteigende Zahl russischer Truppen an der ukrainischen Grenze hätten der Risikobereitschaft der Investoren weiter geschadet, hieß es aus dem Handel. Die Märkte reagierten zudem empfindlich auf eine mögliche Verlangsamung der Konjunkturerholung in Europa.

Am Mittwoch stand eine ganze Reihe an Konjunkturdaten auf dem Programm. In Italien wurden schlechte Zahlen veröffentlicht. Die Wirtschaft des Landes schlitterte zum zweiten Mal in drei Jahren in die Rezession. Die italienische Börse kam gehörig unter Druck, der FTSE MIB schloss mit einem Minus von 2,70 Prozent.

Auch in Deutschland gab es keine positiven Neuigkeiten zu vermelden. Die Neuaufträge der deutschen Industrie sind im Juni um 3,2 Prozent zum Vormonat eingebrochen. Der Rückgang fiel damit so stark aus, wie seit fast drei Jahren nicht mehr.

Die Schweizer Rück sackte 2,98 Prozent auf 74,80 Franken ab. Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer berichtete einen Nettogewinn im zweiten Quartal von 802 Millionen Euro. Damit wurden die Erwartungen verfehlt, Analysten hatten einen Gewinn von 898 Millionen Euro vorhergesagt. Die Gewinne aus sowohl Lebens- als auch Gesundheitsversicherungen waren rückläufig.

Auch die deutsche Hannover Rück verlor an Wert. Die Aktien schwächten sich um 3,45 Prozent auf 61,09 Euro ab, den niedrigsten Preis seit vier Monaten. Das Unternehmen verdiente im zweiten Quartal 334,1 Millionen Euro. Jedoch lag dies ebenfalls unter den Schätzungen der Analysten, die 347,5 Millionen Euro erwartet hatten. Hannover Rück hatte mit niedrigeren Prämien im nordamerikanischen Geschäft zu kämpfen.

Einer der wenigen Gewinner des Tages war die niederländische ING Groep. Die Titel der Großbank stiegen nach starken Halbjahreszahlen 1,58 Prozent auf 9,81 Euro. Die ING führt damit den Euro-Stoxx-50 an.

Die Deutsche Telekom konnte hingegen ihre Kurstalfahrt nicht stoppen. Die Titel büßten 3,78 Prozent auf 11,53 Euro ein. Dem Unternehmen ist am Mittwoch der bisher aussichtsreichste Bieter für die Mobilfunktochter T-Mobile US abgesprungen. Der amerikanische Rivale Sprint gibt Insidern zufolge nach acht Monaten das milliardenschwere Rennen um das einst größte Sorgenkind des Bonner Konzerns auf. Der Widerstand der US-Kartellwächter sei zu groß gewesen.

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