Freie Tage weg

Feiertags-Knaller: DIESE Firma will Ostern abschaffen

Die Forderung schlägt ein wie ein Donnerhall: Trumpf-Chefin Nicola Leibinger-Kammüller will den Ostermontag streichen – um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit zu retten. 

Mit ihrem Vorstoß löst die 65-Jährige eine bundesweite Debatte in Deutschland aus, die Wirtschaft, Politik, Kirchen und Gewerkschaften gleichermaßen beschäftigt.

„Wir haben die meisten Feiertage und im Durchschnitt die meisten Krankheitstage“, warnte die Chefin des Lasertechnik-Konzerns in einem Interview mit den Stuttgarter Nachrichten und der Stuttgarter Zeitung. Deutschland müsse sich „wieder kollektiv anstrengen, weil sich der Erdball weitergedreht hat, wenn wir auf die Arbeitszeiten in Amerika, China oder Polen blicken“.

Bemerkenswert offen erklärte die gläubige Christin, der Ostermontag habe seinen ursprünglichen Sinn weitgehend verloren: Nur noch wenige Menschen nähmen an Prozessionen teil. Zugleich betonte sie, mehr Arbeit sei möglich, „ohne dass Beschäftigte danach ins Sanatorium müssen“.

„Wir müssen dieses Land retten“

Leibinger-Kammüller fordert ein großes Bündnis von Arbeitgebern, Gewerkschaften und Politik – eine Art neue „konzertierte Aktion“. Deutschland müsse mutiger werden, sagte sie: „Wir müssen dieses Land und seinen Sozialstaat retten, aber richtig.“ Ohne flexiblere Arbeitszeitmodelle, längere Lebensarbeitszeiten und neue Zeitkonzepte drohe die Produktion ins Ausland abzuwandern.

Feiertags-Knaller: DIESE Firma will Ostern abschaffen
© Getty

Hintergrund ihrer Warnungen ist die wirtschaftliche Lage des Maschinenbauers. Trumpf rutschte im Geschäftsjahr 2024/25 tief in die roten Zahlen: minus 23,4 Millionen Euro nach Steuern – nach über 392 Millionen Euro Gewinn im Vorjahr.

Debatte mit Sprengkraft

Die Diskussion um weniger Feiertage flammt regelmäßig auf. Manche Ökonomen sehen darin eine Chance, ein Stück der gigantischen Haushaltslücken zu schließen – etwa bei Verteidigung, Infrastruktur und Klimaschutz. Kritiker warnen hingegen vor einem Frontalangriff auf den sozialen Zusammenhalt.

Der Vorschlag der Trumpf-Chefin verschärft die Debatte nun deutlich. Eine Regierungslinie gibt es bislang nicht – aber die Frage, ob Deutschland wirklich produktiver wird, wenn ein kirchlicher Feiertag gestrichen wird, dürfte das Land noch lange beschäftigen.

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