EZB stimmt Anleger auf längere Niedrigzinsphase ein - voestalpine, Zumtobel fester - Bauwerte schwach.
Der ATX hat heute, Donnerstag, etwas höher geschlossen. Er stieg um 7,17 Punkte oder 0,27 Prozent auf 2.666,46 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund fünf Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.671,00 Punkten.
Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,16 Prozent, DAX/Frankfurt -0,06 Prozent, FTSE-100/London -0,54 Prozent und CAC-40/Paris -0,37 Prozent.
Größere Impulse blieben trotz der Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) aus. Dabei beließ der EZB-Rat den Leitzins unverändert auf seinem Rekordtief und auch die Anleihekäufe bei 80 Mrd. Euro monatlich bzw. ab April 60 Mrd. Euro monatlich. Bei der anschließenden Pressekonferenz stimmte EZB-Chef Mario Draghi die Anleger auf eine längere Niedrigzinsphase im Euroraum ein. Der Schlüsselsatz werde weit über die Zeit des Anleihen-Kaufprogramms hinaus auf dem aktuellen Niveau von 0,0 Prozent oder sogar tiefer liegen.
Dies lastete nur kurz auf dem Euro und verlieh ebenso nur zwischenzeitlich Auftrieb für die europäischen Aktienmärkte. Belastet wurden kurz vor Sitzungsende hingegen die Ölpreise, nachdem die Lagerbestände in den USA in der vergangenen Woche überraschend stark gestiegen sind. Sie kletterten laut der US-Energiebehörde EIA um 2,3 Mio. auf 485,5 Mio. Barrel. Daraufhin grenzten die Öl-Futures ihre Tagesgewinne klar ein.
An der Wiener Börse blieb die Meldungslage recht dünn. Positiv verlief der Handel für voestalpine, die Papiere des Linzer Stahlkonzerns legten 1,41 Prozent zu. Das größte Kursplus heimsten Zumtobel mit 2,95 Prozent ein, hier fiel bereits der Vortag mit einem Tagesgewinn von 2,21 Prozent recht positiv aus.
Schwach zeigten sich Werte aus der Baubranche. So rangierten die Papiere des Kranherstellers Palfinger (minus 1,52 Prozent) und jene der Strabag (minus 1,28 Prozent) unter den schwächsten Werten. Auch Porr verloren 1,16 Prozent. Der Baukonzern hat sich einen weiteren Auftrag für ein Teilstück der Frankfurter Stadtbahn gesichert. Das Auftragsvolumen beträgt mehr als 120 Mio. Euro, wie die Porr AG mitteilte.
Nach Vormittagsverlusten über einem Prozent legten Raiffeisen schlussendlich 0,59 Prozent auf 19,50 Euro zu. Die Analysten der Berenberg Bank raten den Anlegern mit "sell" nun zum Verkauf der Raiffeisen-Aktie, nachdem sie zuvor "hold" empfohlen hatten. Ihr Kursziel hoben sie unterdessen von 12 auf 13 Euro, was jedoch noch immer klar unter dem aktuellen Kurs liegt. Für die Erste-Group-Aktie haben die Berenberg-Experten ihre Verkaufsempfehlung bestätigt. Erste-Aktien ermäßigten sich um 0,46 Prozent auf 28,27 Euro.